Play

Kulturkampf in Mali: Ein Staat verliert die Kontrolle

In Mali verliert der Staat jede Macht: Tuareg-Rebellen rufen die Unabhängigkeit der Nordregion Azawad aus, Soldaten vertreiben den Präsidenten und Islamisten zerstören in Timbuktu das Weltkulturerbe.

Ute Gierczynski-Bocandé - arbeitet für die Konrad-Adenauer-Stiftung im Büro Senegal/Mali.

arbeitet für die Konrad-Adenauer-Stiftung im Büro Senegal/Mali.
Ute Gierczynski-Bocandé

Seit Jahren fordern die Tuareg in Azawad, dem Norden Malis, ihre Unabhängigkeit. Als die Touareg im Januar rebellierten, entsandte der damalige Präsident Amadou Toumani Touré Soldaten. Schlecht ausgerüstet, versagte das Militär, zog sich zurück, putschte frustriert und vertrieb den Präsidenten.

Instabile Bündnisse

{info_1} Seitdem überschlagen sich die Ereignisse in dem westafrikanischen Land. Erst wurde verkündet, dass sich die Tuareg-Rebellen mit islamistischen Kämpfern verbünden – wenige Tage später das Dementi. Die Differenzen seien zu groß.

Die Tuareg wollen einen eigenen Staat laizistischer Prägung, die Islamisten bestehen auf einem Gottesstaat mit der Scharia als Grundlage. Seitdem bekämpfen sie sich in der Region gegenseitig. Die Islamisten, unterstützt von El Kaida, scheinen die Oberhand zu gewinnen und haben die Separatisten aus den Städten vertrieben.

Zerstörung des Weltkulturerbes

In Timbuktu machen sie sich nun daran, das jahrhundertealte Weltkulturerbe zu vernichten. Mehrere Mausoleen von Sufi-Heiligen und die sogenannte „Heilige Tür“ der Sidi-Yahya-Moschee wurden bereits zerstört. Nach Meinung der Islamisten handelt es sich bei der verbreiteten Verehrung von Heiligen um Götzenanbetung.

Furcht vor dem Erstarken der Islamisten

Die westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS) zeigt sich besorgt und hat den UN-Sicherheitsrat aufgerufen, die Entsendung einer regionalen Eingreiftruppe zu unterstützen. Die Chefanklägerin des Internationalen Strafgerichtshofs, Fatou Bensouda, bezeichnete die Handlungen der Islamisten als Kriegsverbrechen.

Mit Ute Gierczynski-Bocandé vom Büro Senegal/Mali der Konrad-Adenauer-Stiftung sprechen wir über die verschiedenen Konfliktparteien und wie sinnvoll ein militärisches Eingreifen in dieser Situation wäre.

Kulturkampf in Mali: Zwischen Separation und Scharia 07:18

Volles Programm, (aber) null Banner-Werbung

Seit 2009 arbeiten wir bei detektor.fm an der digitalen Zukunft des Radios in Deutschland. Mit unserem Podcast-Radio wollen wir dir authentische Geschichten und hochwertige Inhalte bieten. Du möchtest unsere Themen ohne Banner entdecken? Dann melde dich einmalig an — eingeloggt bekommst du keine Banner-Werbung mehr angezeigt. Danke!

detektor.fm unterstützen

Weg mit der Banner-Werbung?

Als kostenlos zugängliches, unabhängiges Podcast-Radio brauchen wir eure Unterstützung! Die einfachste Form ist eine Anmeldung mit euer Mailadresse auf unserer Webseite. Eingeloggt blenden wir für euch die Bannerwerbung aus. Ihr helft uns schon mit der Anmeldung, das Podcast-Radio detektor.fm weiterzuentwickeln und noch besser zu werden.

Unterstützt uns, in dem ihr euch anmeldet!

Ja, ich will!

Ihr entscheidet!

Keine Lust auf Werbung und Tracking? Dann loggt euch einmalig mit eurer Mailadresse ein. Dann bekommt ihr unsere Inhalte ohne Bannerwerbung.

Einloggen