Heute hat der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag den ehemaligen kongolesischen Rebellenführer Thomas Lubanga verurteilt. Von 2000 bis 2009 war er Anführer der Miliz „Union des Patriotes Congolais“. Lubanga wurde schuldig gesprochen, Kinder zwangsrekrutiert und dann in Kämpfen eingesetzt zu haben.
Damit hat das Weltstrafgericht zum ersten Mal ein Urteil gefällt, obwohl es schon seit fast zehn Jahren existiert. Die Arbeitsweise am Internationalen Strafgerichtshof scheint also recht kompliziert und langwierig zu sein. Auch akzeptieren nicht alle Länder der Vereinten Nationen die Institution – nur 120 der 192 UN-Nationen haben die vertragliche Grundlage des Strafgerichtshofes unterzeichnet.
Wie der Internationale Strafgerichtshof arbeitet, haben wir Alexander Lorz gefragt. Er ist Professor für Völkerrecht und Europarecht an der Universität Düsseldorf.