Deutschland sucht den Traummieter
Wer in deutschen Großstädten eine Wohnung sucht, muss sich richtig ins Zeug legen. Nicht nur müssen oft bei Massenbesichtigungen dutzende andere Interessenten ausgestochen werden. Vermieter fordern zudem häufig regelrechte Bewerbungsmappen, um sich ihren Traummieter herauszupicken. Aber nicht nur die Wohnraumsituation ist ein Problem. Auch die vorhandenen Wohnungen werden immer teurer. Hat im Jahr 2012 ein WG-Zimmer im Deutschlandschnitt noch 287 Euro gekostet, sind es mittlerweile 372 Euro. Das ist ein Anstieg um fast 30 Prozent.
Wenn wir uns heute über die hohen Vergleichsmieten beschweren, dann muss uns klar sein: Das sind die Bestandsmieten von morgen. – Ulrich Ropertz, Geschäftsführer des deutschen Mieterbunds
Diese Situation sorgt immer häufiger für skurrile Angebote auf dem Wohnungsmarkt. So haben etwa Berliner Studentinnen auf sich aufmerksam gemacht. Sie hatten ein Zelt auf ihrem Balkon auf WG-gesucht angeboten. Ein paar Tage später waren die zehn Quadratmeter für 260 Euro vermietet.
Braucht es eine stärkere Mietpreisbremse?
Justizministerin Katarina Barley will nun gegensteuern und dafür die 2015 verabschiedete Mietpreisbremse verschärfen. Dafür hat die SPD-Politikerin einen Referentenentwurf vorgelegt. Dieser besagt, dass Vermieter ihren Mietern in Zukunft unaufgefordert mitteilen sollen, wenn sie die gesetzlich zulässige Miethöhe überschreiten wollen. Außerdem müssen sie angeben, welche Ausnahmeregel sie geltend machen. Nach dem Vorschlag dürfen zudem nur noch acht Prozent von Renovierungskosten auf die Mieter umgelagert werden.
Darüber, was sonst noch in dem Entwurf steht und ob der so umsetzbar ist, hat detektor.fm-Moderatorin Carina Fron mit Ulrich Ropertz gesprochen. Er ist Geschäftsführer und Sprecher des deutschen Mieterbundes.
Redaktion: Hanna Gerwig