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Bild: Franck Fife | Pool / AFP

Mission Energiewende | Aktivismus

Wie weit darf Klimaaktivismus gehen?

Bei einer missglückten Protestaktion hat ein Greenpeace-Aktivist mehrere Menschen verletzt. Aus diesem Anlass fragen wir: Wie weit muss und darf Klimaaktivismus gehen? Und welche Rolle spielt ziviler Ungehorsam dabei?

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Notlandung auf dem Spielfeld

Greenpeace ist für spektakulären Aktivismus bekannt, diese Aktion ist aber schiefgelaufen. Vor rund zwei Wochen stürzt ein Gleitschirmflieger der Umweltorganisation während des Fußballspiels zwischen Deutschland und Frankreich in München fast in die Zuschauertribüne, zwei Menschen werden verletzt. Medien, Politik, DFB und UEFA sind sich nach dem Vorfall einig und verurteilen die Aktion als „unverantwortlich“, „idiotisch“ und „total daneben“ – Greenpeace habe eine „erhebliche Gefährdung von Menschenleben in Kauf genommen“.

Das war wirklich eine unglückliche Verkettung von Umständen.

Benjamin Stephan, Leiter des Bereichs Verkehrswende bei Greenpeace

Benjamin Stephan, Leiter des Bereichs Verkehrswende bei GreenpeaceFoto: Christian Rinke-Lazo / Greenpeace

Aktivismus mit zivilem Ungehorsam

Greenpeace entschuldigt sich danach öffentlich für die missglückte Protestaktion: Man habe nie die Absicht gehabt, das Spiel zu stören oder Menschen zu verletzen. Greenpeace-Aktionen seien immer friedlich und gewaltfrei, hieß es. Man werde aus dem Geschehenen Konsequenzen ziehen und in Zukunft auf solche riskanten Überflüge verzichten.

Anlässlich dieses Vorfalls fragen wir: Wie weit darf und muss Aktivismus für den Klimaschutz eigentlich gehen? Schließlich kann man in Deutschland für seine politischen Ansichten auch einfach auf die Straße gehen. Trotzdem sagen Aktivistinnen und Aktivisten: Demonstrieren allein reicht nicht. Für viele von ihnen ist der zivile Ungehorsam die Lösung.

Ich bin ein bisschen skeptisch, dass man einfach sagen kann: Ziviler Ungehorsam muss gewaltfrei sein. Das hängt eben sehr stark davon ab, was als Gewalt zählt.

Robin Celikates, Professor für Sozialphilosophie an der Freien Universität Berlin

Robin Celikates, Professor für Sozialphilosophie an der Freien Universität BerlinFoto: Marvin Ester

detektor.fm-Autor David Will hat mit Benjamin Stephan von Greenpeace gesprochen und ihn gefragt, was da in München genau passiert ist. Außerdem im Gespräch: die Aktivistin Jay vom Bündnis „Wald statt Asphalt“ und Tino Pfaff von Extinction Rebellion Deutschland. Von Robin Celikates, Professor für Sozialphilosophie an der Freien Universität Berlin, wollte er schließlich wissen, was ziviler Ungehorsam ist und warum Demokratien den möglicherweise brauchen.

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