Den eigenen ökologischen Fußabdruck berechnen – das geht heute im Netz ganz einfach. Bei manchen Test taucht dabei auch die Frage nach Elternschaft auf. Denn wer ein Kind in die Welt setzt, verursacht mit dem neuen Leben mehr CO2 als mit irgendwas sonst. Was also tun, wenn die Menschheit wie prognostiziert noch auf 11 Milliarden Menschen anwachsen könnte und der CO2-Ausstoß jetzt schon viel zu hoch ist?
Einfache Antworten
Die Antwort liegt nahe: Das Bevölkerungswachstum verlangsamen oder gar stoppen. Und zwar mittels Bevölkerungspolitik. Das ist eine Strategie, die bei denjenigen ansetzt, die pro Kopf am wenigsten CO2-Ausstoß verursachen. Denn die meisten Kinder bekommen Menschen in den ärmsten Ländern. Damit richtet sich der Fokus auf diejenigen, die auch am meisten unter dem Klimawandel leiden und weg von Lösungsstrategien, die die Privilegien in Industrienationen beschneiden.
Eine alte Idee
Doch die Forderung nach bevölkerungspolitischen Maßnahmen hat in Teilen der Klimabewegung Konjunktur. Gerade weil sie eine effiziente und wirkungsvolle Lösung des Problems verspricht. Doch nicht nur angesichts so drastischer Forderungen, wie die, die Menschheit auf 2-3 Milliarden Personen zu reduzieren, stellt sich die Frage, inwieweit es sich dabei nicht um einen menschenfeindlichen Ansatz handelt. Und tatsächlich existiert die Überlegung, die Bevölkerungszahl zu kontrollieren schon sehr lange. Häufig taucht sie in Zusammenhang mit rassistischen, eugenischen oder frauenfeindlichen Motiven auf.
Ob Bevölkerungspolitik dennoch ein Mittel der Wahl zum Klimaschutz sein kann, bespricht detektor.fm-Redakteurin Eva Weber mit Yannick Passeick, dem Bildungsreferenten der Fachstelle Radikalisierungsprävention und Engagement im Naturschutz. Zu hören in der aktuellen Folge Mission Energiewende mit Moderatorin Sophie Rauch.