Fukushima: Folgenreiche Katastrophe
Am Nachmittag des 11. März 2011 ereignet sich vor der japanischen Pazifikküste ein Seebeben. Eine gigantische Tsunami-Welle trifft daraufhin das Atomkraftwerk Fukushima Daiichi an der Ostküste der Insel. Die Kühlsysteme fallen aus, in drei von sechs Reaktoren kommt es zur Kernschmelze. Ein Gebiet im Umkreis von 20 Kilometern des Kraftwerks muss evakuiert werden, 165 000 Menschen müssen ihr Zuhause verlassen.
Die Folgen der Katastrophe wirken in Japan bis heute nach. Doch die Erinnerung an Fukushima scheint in Japan an Bedeutung zu verlieren: So hat Japans Regierungschef Fumio Kishida entschieden, dieses Jahr zum ersten Mal keine zentrale Gedenkfeier für die Opfer in Tokyo abzuhalten. Kishida ist erst seit wenigen Monaten im Amt und will Atomkraft in Japan wieder ausbauen.
Deutschlands Ausstieg aus der Atomenergie
Was 2011 in Fukushima geschah, hatte weltweit Folgen. Denn wie zuvor bereits die Reaktorkatastrophen in Harrisburg oder in Tschernobyl so hat Fukushima einmal mehr die Risiken von Atomenergie gezeigt. In Deutschland wurde die Katastrophe zum Anfang vom Ende der Atomenergie: Noch im Sommer 2011 beschloss der Bundestag den Ausstieg Deutschlands aus der Kernenergie. Bis Ende diesen Jahres sollen die letzten drei Atomkraftwerke vom Netz gehen.
Die Risiken sind damit jedoch noch längst nicht vom Tisch. 60 Jahre lang hat Deutschland Strom aus Kernenergie erzeugt. Dabei hat sich jede Menge Atommüll angehäuft – nämlich etwa 27 000 Kubikmeter. Für die hochradioaktiven Abfälle muss noch immer ein sicheres Endlager gefunden werden.
In der aktuellen Folge von „Mission Energiewende“ sprechen detektor.fm-Moderatorin Ina Lebedjew und detektor.fm-Redakteurin Alea Rentmeister über Atomenergie und ihre Risiken.
Die Japan-Korrespondentin Sonja Blaschke, die bereits seit 2005 in Tokyo lebt, berichtet, was heute noch in Japan von der Reaktorkatastrophe in Fukushima zu spüren ist.
Welche Folgen die Katastrophe für die deutsche Energiepolitik hatte und wo Deutschland bei der Suche nach einem Endlager für Atommüll steht, das weiß der Physiker und Politikwissenschaftler Jochen Ahlswede vom Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung.