Die Demokratie müsse weiterentwickelt werden, um auch in Zukunft bestehen zu können und um die Menschen weiterhin zu begeistern. Gerade das Versagen in der Klimapolitik enttäusche die besonders demokratietreue Jugend, meint der Publizist und Ökonom Roger de Weck. In seinem neuen Buch „Die Kraft der Demokratie“ erklärt er, warum die Demokratie das stärkste aller uns bekannter Systeme ist und warum sie gerade mit Blick auf Umwelt- und Klimaschutz modernisiert werden muss.
Eine neue europäische Zentralbank für den ökologischen Fußabdruck
Roger de Weck beschreibt die Schwächen der autoritären Reaktionäre und zeigt, wie das liberale demokratische Miteinander sich gegen Angriffe durchsetzen kann. Er wird aber auch konkret und gibt zwölf Vorschläge, mit denen die Demokratie handlungsfähiger und zeitgemäßer werden kann. Einer davon ist die Entwicklung einer neuen Institution: die Fußabdruck-Bank.
Diese soll ein schärferes Instrument werden als der Emissionshandel, der derzeit betrieben wird. Auch eine Fußabdruck-Bank würde auf wirtschaftliche Anreize setzen, die Unternehmen könnten aber nicht mit Verschmutzungszertifikaten handeln, sondern hätten ein festgelegtes Kontingent. Wenn sie dieses überziehen, müssten sie bei der neuen Bank in Kredit gehen. In einem weiteren Schritt könnte dieses Prinzip auch auf alle Bürgerinnen und Bürger ausgeweitet werden. Dann müssten alle neben der Steuererklärung auch eine Fußabdruck-Erklärung machen.
Ohne Umwelt- und Klimaschutz gerät die Demokratie unter Druck
In dieser Folge von „Mission Energiewende“ kommt Roger de Weck selbst zu Wort. Und detektor.fm-Moderatorin Sophie Rauch spricht mit dem Journalisten Moritz Lünenborg darüber, wie Demokratie und Klima zusammenspielen. Außerdem sprechen sie darüber, welche Strategien Roger de Weck vorschlägt und inwieweit diese umsetzbar sind. Lünenborg hat das Buch gelesen und sich intensiv mit dessen Thesen auseinander gesetzt.