Nach einer 40-Stündigen Verlängerung endet die Klimakonferenz in Madrid in einem Desaster, titeln manche Beobachter, Minimalkonsenz sagen andere.
Marktmechanismen, not today
Wir haben in den letzten Wochen schon versucht zu erklären, worum es auf der Klimakonferenz geht, nämlich um Marktmechanismen. Genauer: um die Frage, wer andere wie dafür bezahlen kann, damit sie für ihn CO2 einsparen. So könnte Deutschland zum Beispiel Aufforstungsprojekte oder Stromnetze in Lateinamerika finanzieren, anstatt zum Beispiel die eigenen Kohlekraftwerke abzuschalten.
Das Thema stand schon 2018 im polnischen Kattowitz auf der Agenda. Damals hatte sich Brasilien dagegen gewehrt und es wurde nach Chile 2019 verschoben, diese Konferenz wurde abgesagt und fand jetzt eben in Madrid statt. Aber auch diesmal konnten sich die Staaten nicht einigen und haben das Thema weitergeschoben: Glasgow 2020 ist das Stichwort.
Neue, hehre Ziele?
Außerdem wollte man sich darauf einigen, im nächsten Jahr in Glasgow die Klimaziele der einzelnen Staaten zu verschärfen, denn so steht es im Pariser Abkommen von 2015. Auch das hat nicht funktioniert.
Warum die Weltklimakonferenz in Madrid so ein Flop geworden ist, hat detektor.fm-Redakteur Christian Eichler mit der Tagesspiegel-Journalistin Nora Marie Zaremba besprochen, die die Konferenz begleitet hat.