Klimanotstand in Konstanz
Im Mai vergangenen Jahres hat Konstanz als erste Stadt in Deutschland den Klimanotstand ausgerufen. In seinem Beschluss hat der Stadtrat festgelegt, dass zukünftig alle Gemeindebeschlüsse daraufhin geprüft werden müssen, wie sie sich auf das Klima auswirken. Werden zum Beispiel neue Häuser gebaut, müssen diese mit Solaranlagen ausgestattet sein. Für die Koordinierung und Überprüfung der Beschlüsse hat die Stadt extra eine Klima-Task-Force ins Leben gerufen. Da Beschlüsse ständig auf Klimaauswirkungen überprüft werden, verändern sich auch die Strukturen innerhalb der Stadtverwaltung.
Mach’ die Stadt hitzetauglich
Beim Klimanotstand geht es vor allem um klimaschützende Maßnahmen. Es wird also versucht, die Erderwärmung so gut es geht aufzuhalten. Nun ist es aber so, dass der vergangene Sommer bereits der drittheißeste seit Beginn der Aufzeichnungen war. In Niedersachsen sind die Temperaturen sogar auf über 42 Grad Celsius gestiegen – bundesweit ein neuer Rekord. Das Risiko für Hitzewellen im Juli in Mitteleuropa hat sich verfünfacht – der Klimawandel ist längst nachweisbar.
Der nächste Schritt wäre also, die Städte auch darauf vorzubereiten. Wie das aussehen könnte, das untersucht das Forschungszentrum für Umweltpolitik an der Freien Universität Berlin in ihrem Projekt „Going Vis“ in der Stadt Boizenburg/Elbe. Dabei versuchen sie, die Bewohner der Stadt möglichst stark einzubinden.
Auch die EU hat bereits den Klimanotstand ausgerufen. Warum die Städte trotzdem nicht mit den Ausrufungen aufhören und wie konkrete Maßnahmen noch aussehen können, darüber unterhalten sich detektor.fm-Moderator Christian Eichler und Redakteurin Lena Jansen.