Extremwetterereignisse wie Dürren und Überschwemmungen können Konflikte entstehen lassen oder verschärfen. Ein Beispiel ist der Bürgerkrieg in Syrien: Demonstrationen, die blutig niedergeschlagen wurden, war eine extreme Dürre vorausgegangen, die zu Ernteausfällen und steigenden Lebensmittelpreisen geführt hatte.
Gibt es Klimakriege?
Dabei ist der Klimawandel nur einer von vielen Faktoren, die zu gewaltsamen Konflikten oder Kriegen führen. Forscherinnen und Forscher sprechen deshalb nicht von „Klimakriegen“, sondern vom Klimawandel als Konflikttreiber und Risikomultiplikator. Ob es durch den Klimawandel tatsächlich zu bewaffneten Konflikten kommt, hängt vor allem davon ab, wie gut die Staaten auf die Klimafolgen vor Ort reagieren können.
Sicherheitspolitik ist Klimapolitik
Vielen Staaten ist mittlerweile bewusst: In der Sicherheitspolitik müssen auch die Folgen des Klimawandels bedacht werden. Im Februar 2021 hat auch der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen über den Klimawandel als Sicherheitsrisiko diskutiert. Manchmal scheitern Strategien gegen klimabedingte Konflikte allerdings daran, dass die Klimafolgen vor Ort falsch eingeschätzt werden. Das ist zum Beispiel in der Tschadsee-Region der Fall: Lange ging man davon aus, dass der Tschadsee drastisch schrumpfen würde. Eine Risikoanalyse unter Leitung der Denkfabrik Adelphi hat allerdings ergeben: Der Tschadsee schrumpft nicht. Tatsächlich sind es vor allem die unberechenbaren Dürren und Niederschläge, die in der Tschadsee-Region zu Konflikten führen.
Kann es in Zukunft zu Klimakriegen kommen? Das hat detektor.fm-Redakteurin Charlotte Thielmann Jürgen Scheffran gefragt. Er