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Foto: Luis Tato | AFP
Bild: Luis Tato | AFP

Mission Energiewende | Klimawandel und bewaffnete Konflikte

Heiße Kriege

Der Klimawandel sorgt weltweit für Überschwemmungen, Dürren und Stürme. Er erschwert außerdem den Zugang zu natürlichen Ressourcen wie Wasser und Land. In politisch instabilen Regionen kann der Klimawandel dadurch zu bewaffneten Konflikten führen.

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Extremwetterereignisse wie Dürren und Überschwemmungen können Konflikte entstehen lassen oder verschärfen. Ein Beispiel ist der Bürgerkrieg in Syrien: Demonstrationen, die blutig niedergeschlagen wurden, war eine extreme Dürre vorausgegangen, die zu Ernteausfällen und steigenden Lebensmittelpreisen geführt hatte.

Der Klimawandel trifft ja auch auf Staaten, die sehr viel schlechtere wirtschaftliche Voraussetzungen haben als Deutschland: wo es keinen Versicherungsschutz gibt, wo Menschen sofort in existenzielle Not gedrängt werden, wenn kleinere Ernteausfälle passieren.

Dr. Kira Vinke, Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung

Dr. Kira Vinke, Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung Foto: privat

Gibt es Klimakriege?

Dabei ist der Klimawandel nur einer von vielen Faktoren, die zu gewaltsamen Konflikten oder Kriegen führen. Forscherinnen und Forscher sprechen deshalb nicht von „Klimakriegen“, sondern vom Klimawandel als Konflikttreiber und Risikomultiplikator. Ob es durch den Klimawandel tatsächlich zu bewaffneten Konflikten kommt, hängt vor allem davon ab, wie gut die Staaten auf die Klimafolgen vor Ort reagieren können.

Dass der Klimawandel in Zukunft zu zwischenstaatlichen Kriegen oder sogar Weltkriegen führt, ist erst mal unwahrscheinlich. Ich würde es aber nicht ausschließen.

Prof. Jürgen Scheffran, Professor für Integrative Geographie an der Universität Hamburg

Prof. Jürgen Scheffran, Professor für Integrative Geographie an der Universität HamburgFoto: UHH/CEN/Ausserhofer

Sicherheitspolitik ist Klimapolitik

Vielen Staaten ist mittlerweile bewusst: In der Sicherheitspolitik müssen auch die Folgen des Klimawandels bedacht werden. Im Februar 2021 hat auch der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen über den Klimawandel als Sicherheitsrisiko diskutiert. Manchmal scheitern Strategien gegen klimabedingte Konflikte allerdings daran, dass die Klimafolgen vor Ort falsch eingeschätzt werden. Das ist zum Beispiel in der Tschadsee-Region der Fall: Lange ging man davon aus, dass der Tschadsee drastisch schrumpfen würde. Eine Risikoanalyse unter Leitung der Denkfabrik Adelphi hat allerdings ergeben: Der Tschadsee schrumpft nicht. Tatsächlich sind es vor allem die unberechenbaren Dürren und Niederschläge, die in der Tschadsee-Region zu Konflikten führen.

Man denkt, so etwas würde die Weltgemeinschaft wissen: Wie viele tausend Quadratmeter der Tschadsee groß ist, kann man ja eigentlich sehen. Aber es ist eben doch so weit weg von uns, dass sich das keiner wirklich genauer anschaut.

Dr. Benjamin Pohl, Senior Projektmanager bei Adelphi

Dr. Benjamin Pohl, Senior Projektmanager bei AdelphiFoto: Adelphi

Kann es in Zukunft zu Klimakriegen kommen? Das hat detektor.fm-Redakteurin Charlotte Thielmann Jürgen Scheffran gefragt. Er ist Professor für Geographie an der Universität Hamburg und leitet die Forschungsgruppe „Klimawandel und Sicherheit“ im Klimacluster CLICCS. Kira Vinke vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung hat ihr erklärt, wie der Klimawandel schon jetzt bewaffnete Konflikte verschärft. Benjamin Pohl leitet das Programm Climate Diplomacy and Security der Denkfabrik Adelphi. Er hat erzählt, warum die Klimafolgen in der Tschadsee-Region lange falsch eingeschätzt wurden. Über all diese Themen spricht Charlotte Thielmann mit detektor.fm-Moderatorin Sophie Rauch.

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