„Mission Energiewende“ – Podcast zum Klimawandel und neuen Energielösungen in Deutschland. Eine Kooperation mit LichtBlick und WWF.
Überrollt von den Fluten
60 Millionen Euro hat das Tiefdruckgebiet „Rasmund“ Berlin und Brandenburg im vergangenen Jahr gekostet. Die Schäden durch das Hochwasser waren enorm. Keller liefen voll, auf den Straßen stand das Wasser und auch U-Bahnhöfe waren teilweise nicht mehr betretbar. Alleine im Juni 2017 ist doppelt so viel Regen gefallen wie sonst in diesem Monat in der Region. Damit gehört dieser Wolkenbruch zu den bundesweit drittschwersten seit 1920.
Mit den Folgen haben einige Menschen heute noch zu kämpfen. So auch die Mitarbeiter der Rhinmilch GmbH. Die brandenburgische Agrargesellschaft in Fehrbellin kann bis jetzt Felder nicht bewirtschaften. An einigen Stellen steht noch immer das Wasser und die Böden sind zu schlammig. Mit so viel Starkregen hatte damals niemand gerechnet.
Keine Glaskugel für die Zukunft
Nicht einmal die Meteorologen können ein so gewaltiges Unwetter genau voraussagen. Mithilfe von Radarsystemen können die Wetter-Experten aufkommende Stürme verfolgen. Die Windrichtung gibt vor, wohin sich zum Beispiel die dicken Regenwolken bewegen. Am Ende ist aber auch die Laune der Natur nicht ganz unerheblich dafür, wo und wie viel am Ende vom Himmel fällt.
Die Radarsysteme, die heute genutzt werden, gibt es erst seit gut 17 Jahren. Das hat zur Folge, dass gewisse Prozesse noch nicht ausreichend untersucht werden konnten. Dazu gehört auch der Starkregen. Experten vermuten zwar, dass die Zunahme des Starkregens eine Klimafolge ist. Beweisen lässt sich das momentan aber nicht.
Starkregen – wie schützen?
Ganze Existenzen hängen unter anderem am eigenen Haus und den Habseligkeiten darin. Deshalb ist es klug, sich schon vorab über den Schutz vor Starkregen Gedanken zu machen. Maßnahmen können wasserdichte Fenster oder auch abgedichtete Abflüsse im Kellerbereich sein. Hier gibt es zahlreiche Möglichkeiten. In Gebieten, wo es besonders oft regnet, sollte man sich zudem überlegen, ob man wirklich am Fluss oder auch am Meer bauen will.
Um Risikogebiete zu erkennen, könnten in Zukunft sogenannte „Starkregengefahrenkarten“ nützlich sein. Auf ihnen sollen Orte vermerkt werden, die im besonderen Maße den Folgen von Starkregen ausgesetzt sind. So eine hat zum Beispiel die Stadt Köln veröffentlicht.
Die Gegner der Veröffentlichung solcher Karten befürchten, dass dadurch Grundstücke nicht mehr verkauft werden können und Versicherungstarife in die Höhe getrieben werden. Doch ob nun mit oder ohne Karte, Versicherungen können helfen, den Schaden in Grenzen zu halten. Auch wenn sie schlussendlich nicht jeden Schaden vollkommen ersetzen können.
Es wird natürlich nur der reine Verlust entschädigt. Aber man steht ja im Vertrag, man hat ja auch mit der abnehmenden Hand vertragliche Bindungen. Und dieser Schaden, den man im Prinzip in der Vermarktungskette hat, als Lieferant scheidet man aus und ist bei der nächsten Runde vielleicht nicht dabei, das entschädigt keine Versicherung. – Horst Gömann, Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen
Über die Folgen des Starkregens und wie man sich schützen kann, spricht detektor.fm-Moderator Christian Eichler mit Redakteurin Carina Fron.