Vor einem halben Jahr hat der Aufstand der libyschen Rebellen gegen Muammar al-Gaddafi begonnen. Nun wurde die Hauptstadt Tripolis eingenommen, doch in einer Audiobotschaft lässt Gaddafi verlauten, dass er sich noch immer in der Hauptstadt befindet und dort sogar spazieren geht. Gaddafi will nicht aufgeben – er kämpfe bis zum Sieg oder bis zum Tod.
Doch es scheint immer deutlicher: die Zeiten des Revolutionsführers an der Macht sind gezählt. Dabei war Gaddafi nicht immer der gewaltsame Diktator – 1969 kämpfte er für das libysche Volk und stürzte mit dem „Bund freier Offiziere“ den König von Libyen. Das Volk jubelte – und auf der Grundlage des „Grünen Buches“ baute Gaddafi in den Folgejahren seine Herrschaft und seine Ideologie auf.
Wer ist also Muammar al-Gaddafi und warum lässt er heute auf das Volk schießen, für das er früher gekämpft hat? Darüber sprechen wir mit Professor Andreas Dittmann. Er ist Libyen-Experten und Humangeograf an der Uni Gießen.