Gregor Gysi, die Gallionsfigur
Angefangen als Rechtsanwalt der Systemkritiker in der DDR, avanciert Gregor Gysi später zu einem der „schillerndsten Politiker“ der Linken im wiedervereinigten Deutschland. Keine Frage – Gregor Gysi hat sich während des letzten halben Jahrhunderts einen Namen gemacht. Seine Nähe zum Sozialismus, sein Streben nach Gerechtigkeit und sein Sinn für Humor prägen seinen Lebenslauf. In diesen Tagen veröffentlicht er seine Autobiografie Ein Leben ist zu wenig. Zum einen beschäftigt sich Gysi darin mit seiner Jugend und Herkunft, zum anderen geht es aber auch um seinen Werdegang vom Juristen zum Politiker.
„Ein Leben ist zu wenig“ – worum geht’s?
Kaum ein deutscher Politiker wurde so geschmäht, kaum einer schlug sich so erfolgreich durchs Gestrüpp der Anfeindungen – hin zu einer anerkannten Prominenz: In seiner Autobiographie erzählt Gregor Gysi von seiner Kindheit und Jugend, schildert seinen Weg zum Rechtsanwalt, gibt Einblicke in sein Verhältnis zu Dissidenten (»Bahro war mein spannendster Fall«) und in die Spannungsfelder an der Spitze von Partei und Bundestagsfraktion. Vor allem aber berichtet er von der erstaunlichen Wendung, die sein Leben mit dem Herbst 1989 nahm: Der Jurist wird Politiker. „Einfach wegrennen, das wollte ich nie“, sagt Gysi und trifft damit einen Kern seines Wesens: Widersprüche aushalten. – Aufbau Verlag
detektor.fm-Moderator Christian Bollert hat mit Gregor Gysi über seine politische Karriere, die AfD im Osten und den Genuß im Alter gesprochen.
Redaktion: Julia Rosner
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