Michel Friedman, der Kommentargarant
Friedman wird 1956 in Paris in eine jüdisch-polnische Familie geboren. Sein Engagement gegen Neonazis, Fremdenhass und Antisemitismus hat er seit Jahren in verschiedenen Rollen ausgeübt. Unter anderem als Vorstandsmitglied der Jüdischen Gemeinde Frankfurt, als Präsident des Europäischen Jüdischen Kongresses und als Herausgeber der Wochenzeitung Jüdische Allgemeine. Inzwischen ist der Jurist und Publizist auch Moderator eigener Sendungen, zum einen „Studio Friedman“ für die WELT sowie „Auf ein Wort … mit Michel Friedman“ für die Deutsche Welle. Dabei kommentiert er mit seinen Gästen sowohl grundlegende kulturelle Ideen als auch das aktuelle politische Geschehen.
Ich blicke immer als Mensch und Bürger auf Wahlen. Und ich bin der tiefen Überzeugung, dass die CSU eine Strafe der Wähler verdient. Es kann nicht sein, dass man einerseits in einer Regierung ist und da den Innenminister stellt und dabei eine so grundsätzliche Kritik gegen die Politik der Bundeskanzlerin ausdrückt. Dieser Widerspruch ist nicht erklärbar. – Michel Friedman über die bayerischen Landtagswahlen
„Die AfD ist nicht mehr rechts-populistisch, sondern antidemokratisch“
Als engagierter und prominenter Vertreter des deutschen Judentums ist Friedman ein beliebter Gesprächspartner, wenn es darum geht, den Antisemitismus rechtspopulistischer Parteien zu bewerten. Auch zur Gründung der Vereinigung von „Juden in der AfD“ vor wenigen Tagen hat er sich vielfach geäußert. Es handele sich vor allem um einen sehr geringen Anteil jüdischer Bürgerinnen und Bürger, betont Friedman.
Es spielt überhaupt keine Rolle, ob man Jude ist oder nicht. Wer AfD wählt, wählt Hass. Jeder, der eine Hasspartei wählt, ist aus meiner Sicht jemand, der eine fundamental falsche Entscheidung trifft. Eine Selbstmordentscheidung. – Michel Friedman
Über das politische Klima in Deutschland hat detektor.fm-Moderator Christian Eichler mit Publizist Michel Friedman auf der Frankfurter Buchmesse gesprochen.
Redaktion: Valérie Eiseler