In den letzten Wochen hat Frankreich Führungsrollen bei Militäreinsätzen in zwei afrikanischen Staaten übernommen. In Libyen griff Frankreich ein, nachdem die UN eine Resolution zur Errichtung einer Flugverbotszone verabschiedet hatte – auf die politische Initiative Frankreichs hin. Seit dieser Woche kämpfen auch in der Elfenbeinküste französische Truppen; hier soll – ebenfalls mit dem Segen der UN – der abgewählte Präsident Gbagbo gestürzt werden.
Die Elfenbeinküste wurde 1960 unabhängig von der „Grande Nation“ und danach jahrzehntelang von Präsident Houphouët-Boigny regiert. Das westafrikanische Land konnte dabei von seinen Rohstoffen Kaffee und Kakao profitieren. Seit der Jahrtausendwende aber ist die Elfenbeinküste gezeichnet von inneren Spannungen: Bereits 1999 kandidierte Gbagbo gegen den Mann, der heute international als Wahlsieger und designierter Präsident der Elfenbeinküste anerkannt wird: Alassane Ouattara.
Über Frankreichs Interventionen in Afrika sprachen wir mit Bernhard Schmid, der als Jurist und Schriftsteller in Paris arbeitet und im Frühsommer sein neues Buch „Frankreich in Afrika“ im Unrast-Verlag veröffentlicht.