Kommandozentrale in Bonn
Am Mittwoch beraten die NATO-Außenminister in Brüssel über ein Logistikzentrum in Deutschland. Genauer: in Bonn. Dort soll eine Logistik-Kommandozentrale entstehen. Denn seit dem Einmarsch Russlands auf der Krim hat sich die Sicherheitslage in Europa massiv verändert.
Die NATO und Russland stehen sich jetzt schon wieder relativ, ich will nicht sagen feindlich, aber doch als Gegner gegenüber. – Johannes Varwick, Sicherheitsexperte über das Verhältnis zwischen NATO und Russland
Vor allem im Baltikum geht seitdem die Angst um, Russland könnte auch Lettland, Estland oder Litauen annektieren. Und da die drei Länder seit der Osterweiterung ebenfalls NATO-Mitglieder sind, müsste das Verteidigungsbündnis im Angriffsfall schnellstmöglich eingreifen können. Doch das ist offenbar nicht so einfach.
Infrastruktur ausbauen
Denn marode Brücken und Straßen tragen die schweren Panzer der Streitkräfte kaum. Die Infrastruktur muss entsprechend angepasst werden. Genau das forderte der ehemalige NATO-General Ben Hodges kurz vor seinem Abschied. Er warnte Deutschland, dass die marode Infrastruktur hierzulande mitschuld wäre, wenn Russland das Baltikum angreife und Truppen nicht schnell genug Richtung Osten verlegt werden könnten.
Durch den Bau des neuen Quartiers soll sich das ändern. Denn damit verbunden wäre auch die Sanierung deutscher Straßen und Brücken. Auch Bahntrassen könnten davon profitieren. Und damit die deutsche Bevölkerung.
Über die genauen Pläne der NATO und wie sich die auf Deutschland auswirken, hat detektor.fm-Moderatorin Isabel Woop mit dem Sicherheitsexperten Johannes Varwick gesprochen. Johannes Varwick ist Vorsitzender des Lehrstuhls für Internationale Beziehungen und europäische Politik an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.