In der US-amerikanischen Militärbasis Büchel in Rheinland-Pfalz laufen bald die Vorbereitungen für weitere Nuklearwaffenlieferungen. Diese sind offenbar für 2020 geplant. Damit die Atombomben des Typs B61-12 gelagert werden können, benötigt es einiges an Vorbereitung. Die nötigen Modernisierungen in Büchel verschlingen nicht nur US-amerikanische Gelder, sondern sollen auch Deutschland 112 Millionen Euro kosten.
Atomwaffen der USA in Deutschland
„Nukleare Teilhabe“ heißt die Stationierung von Atomwaffen der US-Amerikaner in Deutschland. Ein Begriff und ein System aus dem Kalten Krieg. Damit wird NATO-Staaten eingeräumt, sogenannte taktische Atomwaffen anderer NATO-Mitglieder zu stationieren, selbst, wenn sie wie Deutschland den Atomwaffensperrvertrag unterzeichnet haben.
Atomares Abrüsten und Säbelrasseln
Dabei sah in den letzten Jahren vieles nach Abrüstung aus: Aus dem US-Militärstützpunkt Rammstein sind nach und nach Atomwaffen abgezogen worden. Die Bundesregierung wollte dies erweitern und beschleunigen, indem sie 2010 beschlossen hat, sich um den Abzug von Atomwaffen aus Deutschland einzusetzen.
Auch der Koalitionsvertrag der Großen Koalition spricht von „nuklearer Abrüstung“. Und im New START-Vertrag der USA mit Russland von 2011 steht das Ziel, bis 2018 die strategischen Waffen auf beiden Seiten zu reduzieren.
Was sich hinter dem Begriff „Nukleare Teilhabe“ verbirgt und warum Deutschland noch immer US-amerikanische Nuklearwaffen lagert, darüber hat detektor.fm-Moderator Thibaud Schremser mit Joachim Krause gesprochen. Er ist Politikwissenschaftler und Leiter des Instituts für Sicherheitspolitik an der Universität Kiel.
Redaktion: Rebekka Haubold