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2018 dürfen beim westlichen Heringsbestand 39 Prozent weniger abgefischt werden als bisher. Foto: Herrings | CC BY 2.0 | 16:9clue / flickr.com

Neue Quoten für den Fischfang in Europa

Lichtblick für den Hering

Jedes Jahr werden neue Fangquoten für die Fischerei festgelegt. Für das kommende Jahr 2018 ist dies am Dienstagmorgen in Luxemburg geschehen. Die Landwirtschaftsminister der EU haben sich auf eine Verringerung der Fangmengen bei verschiedenen wichtigen Beständen geeinigt.

Neue Regeln für den Fischfang

Hering, Scholle, Lachs und Dorsch treffen sich entweder in der Ostsee – oder im Kühlregal. Die Bestände dieser beliebten Speisefische werden besonders stark befischt. Dennoch ist das Ziel der EU-Fischereipolitik, bis 2020 gesunde Bestände zu erzielen. Um dieses Vorhaben auch umsetzen zu können, beratschlagen jährlich die Landwirtschaftsminister der Europäischen Union über neue Fangquoten für den Fischfang. Nun haben die Minister eine Einigung erzielt. Damit kommen sie zumindest teilweise den Forderungen von Umweltschutzorganisationen wie dem WWF oder Greenpeace nach.

Es gibt Entscheidungen, die sind gut im Sinne des Umweltschutzes. Es gibt allerdings auch durchaus Entscheidungen, die hätte ich mir anders gewünscht. – Stella Nemecky, Fischerei-Expertin des WWF

Erste Erfolge

Für Dorsch und Hering, zwei der wichtigsten Arten für die deutsche Fischerei, empfehlen die Umweltschutzorganisationen schon lange eine drastische Verringerung der Fischmengen. Dies ist nun geschehen: Für die westliche Ostsee ist die Quote für den Heringsfang um ganze 39 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesunken. Hinzu kommt, dass 70% der deutschen Fänge des Herings bereits nach dem MSC-Umweltstandard zertifiziert sind. Und die restlichen 30% befinden sich bereits im Zertifizierungsprozess. Auch beim Dorsch ist die Fangmenge um acht Prozent zurückgegangen. Diese Zahl bleibt allerdings noch unter den Empfehlungen der Wissenschaftler. Die plädieren für weitaus geringere Fangquoten, um einen ausgeglichenen Bestand auch für die Zukunft zu sichern.

Aal-Fangverbot bleibt aus

Bei Weitem die größte Enttäuschung herrscht bei den Umweltschutzorganisationen indes über eine weiterhin ausbleibende Fangquote für den europäischen Aal. Obgleich auch die Europäische Kommission auf ein gänzliches Aalfangverbot für die Ostsee gepocht hatte, kam es zu keiner Entscheidung. Laut Greenpeace-Meeresexperte Thilo Maack sei das Fangverbot überhaupt die einzige verbleibende Möglichkeit, das Aussterben des Aals in der Ostsee noch abzuwenden. Es hieß, die Minister wollten im Dezember über eine EU-weite Regulierung verhandeln.

Der Aal ist vom Aussterben bedroht, alleine eine Regelung nur für die Ostsee zu finden, wird da nicht ausreichen. – Stella Nemecky

Über die nun festgelegten Fangmengen für unterschiedliche Fischbestände und die Auswirkungen auf die deutsche Fischerei hat detektor.fm-Moderatorin Juliane Neubauer mit der Fischerei-Expertin Stella Nemecky vom WWF Deutschland gesprochen.

Stella Nemecky - ist Fischerei-Expertin beim WWF.

ist Fischerei-Expertin beim WWF.
Es wäre schon im letzten und im vorletzten Jahr und auch in den Jahren davor sehr dringend notwendig gewesen [die Fangquoten niedriger festzulegen]. Mittlerweile ist der Bestand in einem so tiefroten Bereich, dass selbst die Politik nicht mehr umhinkommt zu sehen, dass hier dringend Handlungsbedarf besteht.Stella Nemecky
Neue Fischfangquoten für die EU 06:40

Redaktion: Julia Rosner

Korrektur: Micht 100% der deutschen Quote für westlichen Hering sind MSC-zertifiziert, sondern 100% hängen vom MSC-Siegel ab: bisher sind rund 70% zertifiziert, während die verbleibenden rund 30% sich derzeit im Zertifizierungsprozess befinden.

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