Wirtschaft über Umwelt
Sigmar Gabriel hat eine politische 180-Grad Drehung hingelegt. Als Umweltminister unterstützte er die Ökostrombranche und lehnte eine Einführung des umstrittenen „Fracking“ in Deutschland ab.
Mit dem Wechsel zum Wirtschaftsminister änderte sich so einiges: Gabriel will die Energiewende grundlegend reformieren, posiert bei Automessen mit deutschen Luxuskarossen und will pünktlich zur WM noch schnell die umstrittene Schiefergas-Förderung unter Auflagen erlauben. Bei den deutschen Unternehmen kommt das gut an.
Kommt nach dem Superministerposten das Kanzleramt?
Sigmar Gabriel ist fast ganz oben angekommen. Er gilt als der einflussreichste Minister in Angela Merkels Kabinett. Doch es scheint, als habe er noch mehr Ambitionen. Das Kanzleramt 2017 ist für ihn so greifbar wie nie zuvor. Stellt er sich womöglich auch deswegen schon jetzt mit der deutschen Industrie gut?
Über die politische Kehrtwende Gabriels haben wir mit Malte Kreutzfeld gesprochen. Er ist Parlamentskorrespondent für Wirtschaft und Umwelt bei der taz und Autor des kürzlich im Knaur-Verlag erschienenen Buchs „Das Strompreis-Komplott„.