Bereits im Februar 2005 hat Kim Jong Il, ehemaliger Machthaber Nordkoreas, erklärt, sein Land verfüge über Kernwaffen. Seitdem zählt Nordkorea zu den Atommächten dieser Welt. Zweimal, so heißt es, sind hier bereits Atomversuche durchgeführt worden. Jetzt flammen Spekulationen über neue Atomtests auf: Voraussichtlich diese Woche will das Land einen Satelliten per Langstreckenrakete ins All schicken. USA, Russland, Südkorea und auch China reagieren besorgt und fordern den Abbruch des Starts.
Pjöngjang hingegen behauptet, es gehe keine Gefahr von der Rakete aus. Sie sei nur mit einem Beobachtungssatelliten ausgestattet und werde anlässlich des 100. Geburtstags des Staatsgründers abgeschossen.
Rainer Dormels ist Professor für Koreanologie an der Universität Wien. Er meint, dass es sich bei dem Abschuss der Rakete um keinen Atomtest handle, möglicherweise aber um einen Vorlauf dafür.
Japan zeigt sich entschlossen, bei einem Raketenstart Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Ein Raketenabwehrsystem wurde bereits in Stellung gebracht. Die Lage in der Region spitzt sich zu. Der UN-Sicherheitsrat hat Nordkorea jegliche Art von Raketentests verboten und mit Sanktionen gedroht. Trotz der massiven internationalen Kritik glaubt Rainer Dormels nicht an einen Abbruch des Starts durch Nordkorea.
Auch die USA haben Nordkorea vor weiteren Raketen- und Atomtests gewarnt. Mit solchen Tests würde Pjöngjang sich nicht an die internationalen Verpflichtungen halten und bliebe isoliert. Dennoch wird Nordkorea wohl keine Zugeständnisse machen. Rainer Dormels erklärt, warum es sich bei dem geplanten Raketenstart auch um eine reine Machtdemonstration seitens Nordkorea handeln könnte. Für das Land gelte es besonders jetzt, kurz nach Amtsantritt des noch jungen Kim Jong Un, Macht zu demonstrieren.
Trotz aller Warnungen wird die nordkoreanische Langstreckenrakete wohl bald in die Luft steigen. Denn die Unha-3 Rakete wurde bereits betankt.