Nordkorea hat die Rhetorik gegenüber den USA und Südkorea erneut verschärft. Am Donnerstag hatte der Diktator Kim Jong-Un angekündigt, sein „Recht auf einen nuklearen Präventivschlag“ wahren – und notfalls einsetzen zu wollen.
Verliert Nordkorea wichtigsten Verbündeten?
Die Reaktion des UN-Sicherheitsrats ist für einige Beobachter überraschend gewesen: Alle dort vertretenen Länder haben einstimmig den scharfen Sanktionen gegen das kommunistische Land zugestimmt – auch China und Russland. Besonders interessant ist, wie schnell Nordkoreas ehemaliger Verbündeter China auf Distanz gegangen ist und sich mit den USA geeinigt hat.
Die Kriegsrhetorik der Nordkoreaner ist ja Legende. Tatschlich können sie es sich technisch nicht leisten, eine Atomkopf-bestückte Rakete auf das amerikanische Festland zu bringen. – Dietrich Alexander
Als Reaktion auf diese Sanktionen wiederum hat das nordkoreanische Regime den Nichtangrifsspakt mit Südkorea aufgekündigt. Auch der „heiße Draht“ – die Telefonverbindung für Notfälle nach Seoul – wurde gekappt.
Dietrich Alexander ist stellvertretender Leiter des Ressorts Außenpolitik bei der Zeitung „Die Welt“, mit persönlichen Quellen in Südkorea – und hat sich in den letzten Tagen intensiv mit Nordkorea befasst. Unser Redakteur Christian Bollert hat mit ihm über die Folgen der verschärften Kriegsrhetorik gesprochen.