Erst im März hatte Viktor Orbán damit begonnen, die Verfassung nach seinen Vorstellungen umzubauen. Neben seiner konservativen Partei Fidesz ist nur eine sehr kleine Partei am Prozess beteiligt und bleibt damit seiner nationalistischen Linie treu. Orbáns Zeitplan ist knapp, denn noch vor Ostern soll das Parlament den Entwurf verabschieden. Dabei sind viele Punkte strittig, Minderheiten fürchten Diskriminierungen und nationalistische Tendenzen scheinen verstärkt. Die Venedig-Kommission beobachtet den Prozess und die Opposition in Ungarn hat bereits Demonstrationen angekündigt.
Von „Nuancen mit symbolischer Kraft“ spricht Alice Bota, Politik-Redakteurin der ZEIT. Sie kennt die Hintergründe und fordert im detektor.fm-Gespräch zur Wachsamkeit auf, auch wenn der Entwurf die demokratischen Mindeststandards erfülle.