Olympia: Die Welt schaut nach Peking
Gleich mehrere Ereignisse rücken China momentan ins Rampenlicht. Allen voran steht die Wahl als Austragungsort der Olympischen Winterspiele 2022. In Anbetracht der schwächelnden wirtschaftlichen Lage Chinas eine willkommene Abwechslung für die Regierung. In letzter Zeit stand das Land vor allem in Zusammenhang mit dem Börsencrash in den Schlagzeilen und die Situation bleibt weiterhin angespannt. Wird sich das Image durch Olympia in Peking verbessern? Die Vermutung liegt nahe: Die Durchführung der Spiele wird weder der Umwelt noch den Menschenrechten einen Dienst erweisen.
Ai Weiwei Freilassung: Mehr Schein als Sein?
Fast zeitgleich mit der Bekanntmachung des Gastgebers der Olympischen Spiele 2022 ist bekannt geworden, dass Künstler und Regimekritiker Ai Weiwei nach vier Jahren seinen Pass zurückbekommen hat. Am Donnerstag reiste der Regimekritiker nach München. Anfang Juni hatte er sogar eine Einzelausstellung in Peking. Dass sein Name im Internet zensiert worden ist und bei Gruppenausstellungen nicht in der Broschüre erschien, scheint fast ein Statement der Regierung im Namen der Kunst zu sein. Ob seine Freilassung in Zusammenhang mit Olympia 2022 steht, darüber lässt sich bloß spekulieren.
Inwiefern die aktuelle Sportentscheidung und die angeschlagene chinesische Wirtschaft Auswirkungen auf den Umgang mit Menschenrechten im Land haben, darüber hat detektor.fm-Moderator Alexander Hertel mit Tilman Spengler, Sinologe und Journalist, gesprochen.