Der Machtkampf bei VW
Die Personalie Ferdinand Piëch hat sich geklärt. Piëch ist von seinem Amt als VW-Aufsichtsratschef zurückgetreten und beendet damit einen zweichwöchigen Machtkampf in Deutschlands grötem Industieunternehmen.
Ausgelöst hatte Piëch die Führungskrise selbst. Gegenüber dem Nachrichtenmagazin Spiegel erklärte er, er sei auf Distanz zum VW-Chef Martin Winterkorn. Dieser hatte die Nachfolge Piëchs im Aufsichtsrat angestrebt. Nach den Äußerungen entbrannte ein Machtkampf zwischen den beiden VW-Größen, den schließlich die übrigen Mitglieder des Aufsichtsrats beendeten.
14 der 20 Aufsichtsratsmitglieder stellten sich gegen den oft als Patriarch bezeichneten Piëch. Nachdem die VW-Aktie zeitweise gefallen war, erholte sie sich nach der Verkündung des Rücktritts wieder. Ein Verkauf der eigenen Aktienpakete könnte sich daher für Piëch lohnen.
Piëch Einfluss ungebrochen?
Trotz des Rücktritts verfügt Ferdinand Piëch weiterhin über Macht und Einfluss bei VW – mit immerhin 50, 7 Prozent der Stammaktien.
Wer sein Nachfolger wird, ist zum jetzigen Zeitpunkt immer noch offen. Winterkorn könnte als Nachfolger eingesetzt werden. Aber auch ein Generationenwechsel kommt in Frage. Der wird zum Beispiel vom Präsident der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), Ulrich Hocker, gefordert.
Über die Zukunft des ehemaligen VW-Aufsichtsratsvorsitzenden und seinen Einflussbereich hat detektor.fm-Moderatorin Teresa Nehm mit den Automobil-Experten Ferdinand Dudenhöffer gesprochen. Er ist Professor an der Universität Duisburg Essen für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Automobilwirtschaft.