Verglichen mit ihrer schwedischen Schwesterpartei ist die Piratenpartei Deutschland noch ein kleiner Fisch. Dennoch kann sie, fünf Jahre nach ihrer Gründung, auf einige Erfolge zurückblicken. Der bisher größte könnte ihr nun bevorstehen: Laut Umfragen steht sie in Berlin konstant bei 4,5 Prozent der Wählerstimmen (zum Vergleich: die FDP liegt bei nur 2 bis 3 Prozent).
So kurz vor der Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus am 18. September fragt sich da manch einer, ob aus den lange als Spaßpartei verschrieenen Piraten wirklich ein Kandidat für die große Politik werden könnte. Und tatsächlich werden in jüngster Zeit immer öfter politische Breitseiten von den Piraten abgefeuert, die über ihre Stammthemen hinausgehen. Sie fordern zum Beispiel staatlich subventionierte Arbeitsplätze, kostenlosen Nahverkehr und legalen Cannabiskonsum.
Wir sprechen mit Politikwissenschaftler Marcel Solar von der Uni Bonn darüber, ob der Einzug ins Berliner Abgeordnetenhaus realistisch ist und ob die Piraten bald möglicherweise auch noch anderswo Entermanöver starten.