50 Tage Gaza-Krieg
Vor ziemlich genau einem Jahr, am 8. Juli 2014, kehrte der Krieg in den Gaza-Streifen zurück. Israelis flogen Luftangriffe auf Palästinensergebiete und setzen Bodentruppen ein. Die Operation „Protective Edge“ war laut der israelischen Seite eine Reaktion auf den Raketenbeschuss durch die Hamas. Fünfzig Tage dauerte es, bis es unter der Vermittlung Ägyptens gelang beide Seiten zu einer Waffenruhe zu bewegen. Die traurige Bilanz der jüngsten Eskalation: mehr als 2.000 Tote, die meisten davon auf palästinensischer Seite. Außerdem wurden 18.000 Häuser durch die Bombardements zerstört oder beschädigt.
Hilfsgelder bleiben aus
Ende Dezember 2014, also vier Monate nach dem Beginn der Waffenruhe, waren erst zwei Prozent der zugesagten Hilfsgelder im Gaza-Streifen angekommen. Politische Vertreter sagten damals: „Die Situation im Gazastreifen kann jeden Moment explodieren, wenn die Geldgeber, die Vereinten Nationen und Israel den Wiederaufbau nicht beschleunigen“. Im Oktober 2014 gab es eine Geberkonferenz für den Gaza-Streifen in Kairo. Im Rahmen dieses Treffens hatten EU, USA und arabische Staaten Zuwendungen in Höhe von 4,3 Milliarden Euro zugesagt. Auch heute ist nur ein Bruchteil davon angekommen. Die Menschen in Gaza fühlen sich allein gelassen. Das ist auch ein Nährboden für extreme Gruppierungen. Zum Beispiel für Salafisten.
Wie sieht es heute in Gaza aus? Ist der Wiederaufbau vorangekommen? Darüber spricht detektor.fm-Moderatorin Astrid Wulf mit Khouloud Daibes, der Leiterin der Diplomatischen Vertretung Palästinas in Deutschland.
Redaktion: Robin Theodor Schäfer