Der Ausgang des ersten Wahlgangs der Präsidentschaftswahl in Frankreich brachte einige Überraschungen mit sich: Die kleinere Überraschung ist, dass es zur Stichwahl kommt – zwischen dem jetzigen Amtsinhaber Nicolas Sarkozy und dem Sozialisten Francois Hollande, der rund 1,5 Prozentpunkte vor Sarkozy liegt.
Größere Überraschungen waren zum einen die hohe Wahlbeteiligung der Franzosen (mehr als 80 Prozent) und zum anderen das hohe Abschneiden des rechtsextremen Front National von Marine Le Pen, die rund 18 Prozent der Stimmen erhielt.
Nie zuvor hatte der Front National ein so hohes Ergebnis erzielt. Dies spricht für den Frust der Franzosen über den jetzigen Zustand des Landes.
Claire Demesmay leitet das „Programm Frankreich/deutsch-französische Beziehungen“ bei der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik. Sie erklärt, wie es zu dem hohen Ergebnis für den Front National gekommen ist und wie der Wahlkampf nun weitergehen wird.