Millionen auf der Straße
Seit dem Sommer 2019 gehen in Hongkong Millionen Menschen auf die Straße und demonstrieren für Demokratie und gegen den Einfluss der chinesischen Regierung. Ausgangspunkt der Proteste ist ein Gesetz zur Auslieferung von Gefangenen an die Volksrepublik China – für viele Hongkonger stellt dieses Gesetz ein weiteren Einschnitt in ihre politischen Rechte dar. Die Stadt hat als Sonderverwaltungszone in China einen besonderen Status, der aber wird durch die Einmischung der chinesischen Regierung zunehmend bedroht. Schon in den sogenannten Regenschirm-Protesten gingen viele Hongkonger deswegen auf die Straße.
Wie ernst den Menschen in Hongkong demokratische Freiheiten sind, drücken sie immer wieder durch ihre zahlreiche Unterstützung der Proteste aus. Die Bewegung ist zu der größten politischen Protestbewegung der jüngeren chinesischen Geschichte seit den Studentenpotesten 1989 in Peking geworden.
Hongkong ist geteilt
Auch der gegenwärtige Protest wird vor allem von jungen Menschen getragen. Viele von ihnen studieren und arbeiten in der Kreativindustrie in Hongkong. Dies ist auch der Grund, warum die Protestbewegung sich so lange hält und so viele Menschen mobilisieren kann, meint Tszkit Chan, der selbst an den Protesten teilgenommen hat:
Wir haben viele talentierte Leute, die in den Protesten sehr aktiv sind. Sie haben bestimmte Fähigkeiten, sie wissen, wie man Nachrichten verbreitet und ein positives Image für den Protest aufbaut. – Tszkit Chan, Journalist und Student aus Hongkong
Doch nicht alle Menschen in Hongkong unterstützen die Bewegung. Gerade ältere Menschen und weniger gut ausgebildete Menschen tendieren eher dazu, die chinesische Regierung zu unterstützen meint Tszkit Chan im Interview.
Über die Proteste in Hongkong und was sie für junge Menschen bedeuten, hat detektor.fm-Moderatorin Doris Hellpoldt mit Tszkit Chan gesprochen. Er hat die sogenannten „Regenschirmproteste“ als Journalist begleitet und ist jetzt Student in Deutschland.
Redaktion: Clara Schulze