Rechte marschieren durch Dortmund
Robert Rutkowski nennt sich auf Twitter „Korallenherz“. Am vergagenen Freitag veröffentlichte er dort ein Video, das durch viele Medien gegangen ist. Darauf zu sehen sind rechtsradikale Demonstranten, die Feuerwerkskörper zünden und antisemitische Parolen rufen. Die Polizei ist während der Demonstration durch die Dortmunder Stadtteile Dorstfeld und Marten unterrepräsentiert. Nachdem Kritik am Einsatz laut wurde, haben NRW-Innenminister Herbert Reul und Vertreter der Polizei reagiert. Mittlerweile sind Ermittlungen gegen mehrere Teilnehmer eingeleitet. Die rechte Szene Dortmunds gilt als eine der am besten organisierten in Deutschland. Sie ist mit vielen anderen Gruppen vernetzt – auch über nationale Grenzen hinaus.
Die Frage ist, wenn genügend Polizei dagewesen und sie beim ersten Mal direkt rein gegangen wären, ob die anderen Sachen passiert wären. – Robert Rutkowski
Gesamtdeutsches Problem
Auch in Chemnitz und Köthen ist es in den letzten Wochen zu rechten Demonstrationen gekommen. Dabei wurde unter anderem ein linkes Zentrum in Chemnitz angegriffen. Die Demonstrationen dort wurden unter anderem von der Gruppe Pro-Chemnitz angemeldet worden, die eng mit anderen rechten Gruppen vernetzt ist. Auch andere deutsche Gruppe haben zur Demo aufgerufen.
Ich habe das tatsächlich nie als reines ostdeutsches Problem gesehen. […] Die große Gefahr ist, dass sie sich ein Thema raussuchen und instrumentalisieren, wo sie dann geschlossen agieren können. – Robert Rutkowski
Welche Folgen haben diese neuen rechten Demonstrationen? Laut dem Bundesverbands unabhängiger Beratungsstellen für Betroffene rechter Gewalt führen sie zu einem Anstieg rechter Gewalt. Das berichtet die taz. Auch in den kommenden Tagen rufen rechte Gruppierungen sowohl in Chemnitz, als auch in Dortmund zu Demonstrationen auf.
Über die Ereignisse in Dortmund und über Verbindungen innerhalb der rechten Szene hat detektor.fm-Moderatorin Helena Schmidt mit Robert Rutkowski gesprochen. Er hat aus Dortmund auf Twitter unter seinem Namen @korallenherz berichtet.
Redaktion: Nora Auerbach