Dänemark hat gewählt – und sich für einen Richtungswechsel entschieden. Nach zehn Jahren rechtsliberaler Regierung konnte sich die sozialdemokratische Spitzenkandidatin Helle Thorning-Schmidt durchsetzen und den rechtsliberalen Block schlagen. Thorning-Schmidt hat den Erfolg ihren kleineren Partnern zu verdanken – denn ihre eigene Partei wurde nur zweitstärkste Kraft mit dem schlechtesten Ergebnis ihrer Geschichte. Der bisherige Ministerpräsident Rasmussen räumte am Abend seine Niederlage ein und kündigte an, heute seinen Rücktritt einzureichen. Rasmussens Regierung ist durch ihre extrem harte Ausländerpolitik aufgefallen. Jetzt muss sie mit starken Verlusten leben. In den letzten Monaten hatte die Regierung für großen Unmut in der EU gesorgt. Zum Beispiel, weil sie an den deutschen und schwedischen Grenzen die Zoll-Kontrollen wieder eingeführt hat.
Wie sich die Regierung in Zukunft zusammensetzt und welche Veränderung der Richtungswechsel mit sich bringt, haben wir Peter Wievel gefragt, den Berlin-Korrespondenten der dänischen Tageszeitung „Politiken“.