Eine starke Wirtschaft, geringe Arbeitslosigkeit und ein enorm beliebter Ministerpräsident. So sieht die Bilanz der norwegischen Regierung unter Jens Stoltenberg für die letzten acht Jahre aus.
Trotzdem – oder vielleicht auch gerade deshalb – haben die norwegischen Bürger am Sonntag eine neue Regierung gewählt. Angeführt von Erna Solberg wird in Zukunft eine Koalition aus der konservativen Partei Høyre und der Fortschrittspartei die norwegische Politik bestimmen. Die Fortschrittspartei ist damit als rechstpopulistische Partei das erste Mal an einer Regierung beteiligt. Und das bedeutet: Norwegen rückt politisch ein Stück nach rechts.
Warum sich die Norwegen trotz der großen Beliebtheit ihrer Regierung für einen Wechsel entschieden haben und ob das Land durch seinen großen Wohlstand vielleicht auch politikmüde geworden ist – darüber haben wir mit dem norwegischen Journalisten Dag Yngland gesprochen.
Man hat eine ganz lange Geschichte zwischen Volk und Ministerpräsidenten und jetzt hat man den einfach ein bisschen satt. – Dag Yngland