Die Rumänen sollten sich entscheiden – für oder gegen ihren Staatspräsidenten Traian Basescu. Premier Victor Ponta wollte so den Präsidenten aus dem Amt bekommen. Basescu hatte sich zuvor bei seinen Bürgern durch eigenmächtiges Handeln und einen rigorosen Sparkurs unbeliebt gemacht. Eine „Begnadigung“ durch die Bevölkerung schien in weiter Ferne.
Doch die Absetzung scheiterte. Sie war an ein Quorum von 50 Prozent der Wähler gebunden. Nur 46 Prozent der Wahlberechtigten fanden letztendlich auch den Weg an die Wahlurnen. Somit bleibt Basescu bis auf weiteres im Amt – und das, obwohl mehr als 80 Prozent der abgegebenen Stimmen gegen ihn votierten.
Ponta war im Vorfeld seinerseits in die Kritik geraten. Das Eilverfahren, mit dem er die Präsidenten beider Parlamentskammern ausgetauscht hatte, schien der EU dann doch zu eigenmächtig und forciert.
Was bedeutet dieses Ergebnis nun für Rumänien? Ist das Land unter diesen Bedingungen überhaupt regierbar?
Darüber haben wir mit Klaus Segbers gesprochen. Er leitet die Abteilung Politik am Osteuropa-Institut der FU Berlin und ist Professor für Internationale Politik am Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft.