Es könnte ein gutes Zeichen sein, oder auch ein schlechtes: die NATO hat beschlossen, wieder eine Standleitung zu Russland einzurichten – das erste Mal seit dem Kalten Krieg.
Auslöser Kuba-Krise
1962 wurde das „Rote Telefon“ anlässlich der Kuba-Krise erstmals eingerichtet. Es sollte verhindern, dass militärische Auseinandersetzungen eskalieren, und helfen, Missverständnisse schnell aus dem Weg zu räumen. Mit dem Ende des Kalten Krieges und der allmählichen Annäherung der konkurrierenden Supermächte USA und Sowjetunion war das nicht mehr nötig – dachte man.
Jahrzehnte später
In der Auseinandersetzung um die Krim-Halbinsel und die Ukraine sind die unterschiedlichen Positionen der EU und Russlands deutlich geworden. In diesem Zusammenhang hat der deutsche Außenministers Frank-Walter Steinmeiner im Dezember 2014 die Wiedereinführung des „Roten Telefons“ vorgeschlagen. Auslöser dafür sind vor allem hunderte nicht angemeldeter Flüge des russischen Militärs über europäisches Territorium – Langstreckenbomber, die auch nuklear bewaffnet werden können.
Diese als Provokation empfundene Aktion hat es erforderlich gemacht, schnell reagieren zu können. Daher ist die Standleitung, das „Rote Telefon“, nun zwischen den Oberbefehlshabern der Streitmächte von NATO und Russland wieder aktiviert worden.
Detektor.fm-Moderator Andreas Bischof hat mit Hans Krech vom Wissenschaftlichen Forum für Internationale Sicherheit an der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg darüber gesprochen, was die Wiedereinführung des „Roten Telefons“ bedeutet und warum es so eine Standleitung überhaupt braucht.
Redaktion: Simone Müller