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Wladimir Putin hat Benjamin Netanjahu und Mahmud Abbas nach Moskau eingeladen. Der russische Präsident will zwischen Israel und Palästina vermitteln. Foto: Alexei Druzhinin | AFP

Nahost-Konflikt: Verhandlungen zwischen Israel und Palästina

Überraschende Allianzen

Wladimir Putin schaltet sich als potenzieller Vermittler für den Nahostkonflikt ein: Er hat die Präsidenten von Israel und Palästina nach Moskau eingeladen. Ob die Verhandlungen tatsächlich stattfinden werden und wie Israel sich dort verhalten wird bleibt abzuwarten.

Der Nahost-Konflikt beschäftigt seit Jahrzehnten die internationale Politik. Er ist in Europa mal mehr, mal weniger präsent – aber eben dauerhaft ungelöst. Bisher hat noch keiner es geschafft, Israel und Palästina zu versöhnen. Zuletzt ist es der US-amerikanische Außenminister John Kerry gewesen, der sich an Friedensverhandlungen im Nahen Osten versucht hat – erfolglos.

Nun schaltet sich mit Wladimir Putin ein neuer Akteur in den Konflikt zwischen Israel und Palästina ein. Der russische Präsident hat Benjamin Netanjahu und Mahmud Abbas zu einem Treffen nach Moskau eingeladen.

Putin als Vermittler im Nahostkonflikt

Der israelische Ministerpräsident und der Präsident der Palästinenser sollen in Moskau zusammen mit Vermittler Putin über mögliche Wege zum Frieden diskutieren. Für diese Zusammenkunft gibt es bisher allerdings weder einen konkreten Termin noch eine genaue Agenda.

Am wahrscheinlichsten ist, dass das Treffen zu nichts führen wird. – Stephan Grigat, Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien an der Universität Potsdam

Die Zusammenarbeit zwischen Israel und Russland überrascht auf den ersten Blick, denn die Interessen in Sachen Syrien-Konflikt und Iran könnten unterschiedlicher nicht sein.

„Pragmatische Außenpolitik“ von Israel

Schon mehrfach hatte Putin angeboten, Friedensverhandlungen in Moskau stattfinden zu lassen – und bisher keine Zusage bekommen. Das könnte sich nun ändern, was sich vor allem mit der immer schlechter werdenden Beziehung zwischen Israel und den USA begründen lässt:

All das ist meiner Meinung nach ein Resultat der verfehlten Außenpolitik Obamas. – Stephan Grigat

Vor allem das von den USA vorangetriebene Atomabkommen mit Israels Erzfeind Iran habe die Beziehung zwischen Netanjahu und Obama verschlechtert, schätzt Grigat. Für ihn ist die Politik der USA in Syrien und anderen arabischen Ländern Grund dafür, dass im Nahen Osten ein Macht-Vakuum herrsche. Deswegen sei absehbar gewesen, dass andere internationale Akteure wie Russland in dieses Machtvakuum hineingeraten würden.

Warum von den möglichen Verhandlungen in Moskau nicht viel zu erwarten ist und welche Rolle Putin im Nahen Osten spielt, darüber hat detektor.fm-Moderatorin Doris Hellpoldt mit Stephan Grigat gesprochen. Er ist Gastprofessor für Israel-Studien am Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien an der Universität Potsdam. Außerdem ist er Autor des Sachbuches „Die Einsamkeit Israels. Zionismus, die israelische Linke und die iranische Bedrohung„.

Stephan Grigat  - ist Gastprofessor für Israel-Studien an der Universität Potsdam. Foto: Jüdisches Museum Wien/Sonja Bachmayer

ist Gastprofessor für Israel-Studien an der Universität Potsdam. Foto: Jüdisches Museum Wien/Sonja Bachmayer
Russland will den USA zeigen, wie sehr sie in den letzten acht Jahren an Einfluss verloren haben.Stephan Grigat
Putin als Vermittler im Nahostkonflikt 06:39

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