Sahra Wagenknecht als Identifikationsfigur der Linken
Sahra Wagenknecht: Sie ist eine der prominentesten politischen Persönlichkeiten in Deutschland. Innerhalb ihrer Partei gilt das wohl umso mehr. Eigentlich ist die Parteiführung bei den Linken geteilt. Aber wer leitet die Fraktion? Ja, Frau Wagenknecht, die erste Assoziation ist richtig. Dietmar Bartsch ist jedoch auch mit im Bunde.
Sie ist eine der Galeonsfiguren der Partei und konzentriert auch viel der medialen Aufmerksamkeit auf sich. Unter anderem mit Aktionen wie „Aufstehen“, einem Projekt, das sie im Herbst letzten Jahres als Antwort auf die AfD ins Leben gerufen hat.
Sie hat aber auch viele Positionen vertreten, mit der sich die Partei nicht identifizieren konnte. – Anna Lehmann, taz
Bereits vor einigen Tagen hatte sie angekündigt, dass sie sich von der Spitze der Initiative zurückziehen will.
Wie ihr wisst, musste ich knapp zwei Monate lang meine politische Arbeit krankheitsbedingt ruhen lassen. Inzwischen geht es mir wieder gut. Allerdings hat mir die lange Krankheit, deren Auslöser in erster Linie Stress und Überlastung waren, Grenzen aufgezeigt, die ich in Zukunft nicht mehr überschreiten möchte. – Sahra Wagenknecht, Fraktionsvorsitzende der Partei „Die Linke“.
Umstrukturierung der Fraktion
Nach diesem überraschenden Schritt, folgte nun der Nächste. Denn nicht nur bei „Aufstehen“ möchte sie ihr Pensum reduzieren, sondern auch die Parteiführung möchte sie nicht noch einmal machen. Interessant wird nun, wie sich die Fraktion, aber auch Koalitionsbündisse nun umstrukturieren können.
Über eine Nachfolge oder Favoriten hat sie sich noch nicht geäußert. Bis zur Europawahl soll also noch alles wie gewohnt weitergehen.
Ob sie tatsächlich bis zu den Wahlen im nächsten Herbst zur Verfügung steht, hängt von ihrer Gesundheit und möglichem Ersatz ab. – Anna Lehmann
Darüber spricht detektor.fm-Moderatorin Marie Landes mit Anna Lehmann, der Ressortleiterin für innerpolitische Themen der taz.
Redaktion: Jonathan Deupmann