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Sieben Jahre ist das Loveparade-Unglück nun schon her. Foto:

Sieben Jahre Loveparade-Unglück

Die lange Suche nach der Schuld

21 Menschen verloren bei der Loveparade 2010 in Duisburg ihr Leben. Unzählige weitere wurden verletzt, leiden auch heute noch unter Angstzuständen. Verantwortung für das Drama will aber auch heute niemand übernehmen.

Sieben Jahre ist es her, dass auf der Loveparade in Duisburg eine Massenpanik ausbrach. 21 Menschen wurden bei dem Unglück im Eingangsbereich zum Gelände getötet, über 600 weitere verletzt. Viele Hinterbliebene und Betroffene sind bis heute traumatisiert. Anlässlich des traurigen Jubiläums sind in Duisburg schon in der Nacht zum Sonntag viele Hinterbliebene zum Gottesdienst zusammen gekommen. Wie jedes Jahr wurden am Unglücksort Kerzen aufgestellt.

Keiner will die Schuld tragen

Sieben Jahre nach dem Unglück wurde das erste Mal öffentlich den Opfern gedacht. Die Trauerfeiern stehen unter dem Einfluss des nahenden Prozesses im Dezember. Trotz der schweren Zeit ist es für viele Betroffene eine Erleichterung, dass nun doch gegen die Verantwortlichen vorgegangen wird. Denn ursprünglich war ein Verfahren vom Landgericht Duisburg abgelehnt worden.

Das Oberlandesgericht Düsseldorf kassierte aber das Urteil, nun soll es doch zu einem Prozess kommen. Als Begründung gaben die Richter an, dass eine Verurteilung wegen fahrlässiger Körperverletzung oder fahrlässiger Tötung „hinreichend wahrscheinlich“ sei.

Auf der Anklagebank sollen nun der damalige Gesamtleiter, der Produktionsleiter, der Sicherheitsbeauftragte sowie der technische Leiter des Projekts sitzen. Allesamt arbeiteten damals für den Veranstalter Lopavent. Auch Angestellte der Stadt müssen sich verantworten: der für das Prüfungsteam zuständige Abteilungsleiter, die Amtsleiterin sowie der damalige für Stadtentwicklung zuständige Beigeordnete.

Völliges Versagen auf ganzer Linie

Für viele Hinterbliebene ist es sehr wichtig, dass die Geschehnisse vom 24. Juli 2010 auch juristisch aufgearbeitet werden. Weder der damalige Oberbürgermeister der Stadt Duisburg, Adolf Sauerland, noch der Veranstalter der Loveparade Rainer Schaller, hatten sich nach dem Unglück in der Verantwortung gesehen. Auch jetzt gehören sie nicht zu den Angeklagten. Adolf Sauerland hatte aber schon 2012 durch ein Bürgerbegehren der Initiative „Neuanfang für Duisburg“ sein Amt verloren.

Der Prozess kommt nun also, wenn auch spät. Wie die Chancen einer Verurteilung stehen und was heute vor sieben Jahren auf dem Loveparade-Gelände geschehen ist, hat detektor.fm-Moderatorin Marie Landes mit detektor.fm-Redakteurin Hanna Gerwig besprochen.

Loveparade-Unglück jährt sich 05:12

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