Nichts wirklich Überraschendes
Die Reaktionen auf Merkels Rede bei der gestrigen Pressekonferenz sind durchwachsen: Manche loben die Kanzlerin, andere hätten gern mehr oder etwas anderes von ihr erwartet. Mit der für sie typischen Sachlichkeit hat die Bundeskanzlerin zum Teil bereits bekannte Lösungsansätze geliefert, zusammengefasst in einem Neun-Punkte-Plan. Dieser besagt, dass der Kurs in der Flüchtlingspolitik der gleiche bleibt.
In Bezug auf die Pressekonferenz und die jüngsten Geschehnisse hat Konstantin Richter in seinem Artikel auf politico.com bereits vom „Ende des goldenen Zeitalters in Deutschland“ gesprochen und die Frage gestellt, ob Merkel das Land auch in „dunkleren Zeiten“ anführen kann. Diese Frage bleibt auch nach der Pressekonferenz weiter offen.
„Wir schaffen das.“
Klar ist jedoch, wenn der Terrorismus versucht, Demokratien im Inneren zu zersetzen, und durch ein Klima der Angst der Radikalisierung die Tür öffnet, dann muss etwas getan werden. Ob die Maßnahmen des Neun-Punkte-Katalogs ausreichen, dagegen anzugehen, bleibt fraglich. Auf der Suche nach großen Worten und Emotionen wird man bei der Rede der Kanzlerin jedenfalls nicht fündig werden. Lediglich:
Angst kann nicht der Ratgeber für politisches Handeln sein. – Angela Merkel in der Rede zur Sommer-Pressekonferenz
Über eine persönliche Einschätzung der Rede und die Reaktionen danach hat detektor.fm-Moderatorin Jennifer Stange mit Kollegin Emely Eulig gesprochen.
Redaktion: Emely Eulig