Vier Tore hat die deutsche Nationalmannschaft am Montagabend gegen Portugal geschossen. Das heißt auch: vier Mal Jubel, vier Mal freudige Gesichter in Nahaufnahme, vier Mal Angela Merkel. Fast nach jedem Tor ist die entrückte Bundeskanzlerin eingeblendet worden. Nach dem Spiel durfte sie entgegen internationaler Gepflogenheiten sogar in die Kabine – und Lukas Podolski twitterte ein Selfie mit der Kanzlerin um die Welt.
The Chancellor and me after the victory….. #selfie #dfb #poldi #aha #merkel #brazil #worldcup #moments pic.twitter.com/5jkTb2QjUI
— Lukas-Podolski.com (@Podolski10) 16. Juni 2014
Des Staates erster Fan zu Besuch, so die fröhlich inszenierte Botschaft des Merkelbesuchs. Und damit steht sie in einer langen Tradition von Politikern, die sich gerne im Glanz von Sportgroßveranstaltungen sonnen. So soll das Image des Erfolgs auch auf die berühmten Zuschauer abfärben.
Wieso diese Strategie so gut funktioniert, haben wir mit Thomas Schierl besprochen. Der Kommunikationsforscher lehrt an der Deutschen Sporthochschule Köln und hat das Handbuch „Medien, Kommunikation und Sport“ geschrieben.