Das Berliner Verwaltungsgericht hat entschieden: Bonn bleibt die Hauptdienststelle vom Verteidigungsministerium. Doch was bedeutet das eigentlich für die Bonner?
Immer noch Beamtenstadt?
Klar ist, die gut 1 300 Arbeitsplätze bleiben der Stadt am Rhein erhalten und der Ruf als Beamtenstadt behält seine Berechtigung. Auch wenn er in den vergangenen 20 Jahren einiges an Wahrheitsgehalt eingebüßt hat.
Tief im Westen: Arbeitsplatzschwund nach der Wende
Nach der Wiedervereinigung hat Bonn seinen Status als Hauptstadt der Bundesrepublik verloren. Damit einher ging auch, dass viele der Bundesministerien von Bonn nach Berlin abgewandert sind. Eines der in Bonn verbliebenen Ministerien ist das Verteidigungsministerium – auch wenn in Berlin eine Zweigstelle eröffnet wurde.
Bonn ist nicht nur die Regierung, sondern ist breiter aufgestellt. – Prof. Dr. Heijo Klein, Vorsitzender des Bonner Heimat- und Geschichtsvereins
Doch die Teilung des Dienstsitzes ist in letzter Zeit vielfach in die Kritik geraten. Grund dafür sind die Kosten von etwa neun Millionen Euro pro Jahr, die durch den logistischen und technischen Mehraufwand anfallen.
Auch eine überschaubare Stadt als Regierungssitz ist positiv zu sehen, denken Sie an Den Haag in den Niederlanden. – Prof. Dr. Heijo Klein
Wie gehen die Bewohner Bonns damit um, seit Umzug des Bundestages im Jahr 1999 in einer einfachen Großstadt zu wohnen? Vermissen die Bonner und Bonnerinnen das politische Rampenlicht? Trauern sie dem vermeintlichen Weltstadtstatus hinterher? Diese Fragen hat detektor.fm-Moderatorin Lara-Lena Gödde dem Vorsitzenden des Bonner Heimat- und Geschichtsvereins, Prof. Dr. Heijo Klein, gestellt.