Die Mitglieder der Bürgerinitiative „100 Prozent Tempelhofer Feld“ haben gestern Abend gejubelt und gefeiert. Denn 232.000 Unterschriften sind zusammen gekommen. Mehr als nötig, um ein Volksbegehren über die Bebauung des Tempelhofer Feldes zu initiieren. Denn sollten – wie angenommen – ausreichend Unterschriften gültig sein, werden in diesem Frühjahr 2014 die Berliner darüber abstimmen, was künftig mit dem Tempelhofer Feld geschehen soll.
Ein Hort der Unstimmigkeit
Was vor 100 Jahren ein militärischer Paradeplatz war, ist heute die größte Grünfläche Berlins. Am einen Ende das überwiegend brachliegende Flughafengebäude, am anderen Ende kleine Gemeinschaftsgärten, Rollbahnen und Auslaufgehege für Hunde. Bis 2025 sollen hier, neben 4700 Wohnungen, eine Bibliothek und eine Grundschule entstehen. Zwei Drittel des Tempelhofer Feldes sollen aber nach den derzeitigen Bebauungsplänen der Stadt als Parkanlage erhalten bleiben. Auch die Wohn- und Gewerbeflächen sind lediglich für den Rand des Feldes vorgesehen. Doch viele Berliner stehen den Bebauungsplänen dennoch skeptisch gegenüber. Für sie sollte die Zukunft des Tempelhofer Feldes anders aussehen.
Geht Nutzfläche vor Grünfläche?
Wir haben mit Felix Herzog über das Für und Wider der derzeitigen Pläne für das Tempelhofer Feld, die Wohnungsnot in Berlin und mögliche Alternativen gesprochen. Er ist Vorstandmitglied des Vereins „Demokratische Initiative 100 Prozent Tempelhofer Feld“.