Die Steuereinnahmen von Bund und Ländern sind deutlich gestiegen. Nach Angaben des Bundesfinanzministeriums lagen sie im März bei 55,4 Milliarden Euro. Nun wird diskutiert, die Steuerzahler zu entlasten. Denn wenn die Steuereinnahmen sind so hoch wie nie sind, solle das auch den Arbeitnehmern zugute kommen, fordern nicht wenige. Die Große Koalition steht also unter dem Druck, das zusätzliche Geld einzusetzen und die sogenannte kalte Progression zu stoppen.
Kalte Progression – so wird der Effekt bezeichnet, durch den Arbeitnehmer nach einer Lohnerhöhung weniger Nettogehalt bekommen, als vorher.
Was sind mögliche Lösungen?
Was kalte Progression genau ist und wie sie sich korrigieren ließe, darüber haben wir mit Alfred Boss gesprochen. Er hat am Institut für Weltwirtschaft zu Steuerpolitik geforscht.
Wenn man schon meint, man dürfe (…) die Staatsfinanzen nicht verschlechtern, dann lässt sich ja ohne Weiteres einiges auf der Ausgabenseite tun. Es gibt ja eine Unmenge an Staatsausgaben, die höchstproblematisch sind. – Alfred Boss