Entscheidung im Streit zwischen CSU und CDU
Entscheidet sich in diesen Tagen die Zukunft der Union von CSU und CDU? Vieles deutet darauf hin, dass sich der sogenannte Asylstreit zwischen den beiden konservativen Schwesterparteien seinem Höhepunkt nähert.
„Die Union steht am Abgrund“, soll etwa Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble am Montagmorgen in der Vorstandssitzung der CDU gesagt haben. Zwar betont das Führungspersonal von CSU und CDU, dass die Stabilität der Regierung nicht aufs Spiel gesetzt werden dürfe. Doch nach der Rücktritts-Ankündigung von CSU-Chef und Bundesinnenminister Horst Seehofer liegen die Nerven zwischen Berlin und München offenbar blank.
Ich habe mich geärgert über meine eigene Partei und vor allen Dingen über die Spitzenleute. Weil sie letztlich wegen einer Kleinigkeit eine Eskalation in Kauf genommen haben, die so wirklich nicht notwendig gewesen wäre. – Peter Hausmann, Journalist und langjähriges CSU-Mitglied
Vom Sach-Streit zum politischen Beben
Was als Streit um die Zurückweisung von bereits registrierten Asylbewerbern an der Grenze begonnen hat, droht nun die Parteienlandschaft in Deutschland über den Haufen zu werfen. Selbst gestandene Politikexperten fragen sich: Wie konnte es überhaupt so weit kommen?
Einer, der sich diese Frage ebenfalls stellt, ist der Ex-CSU-Regierungssprecher und ehemalige Chefredakteur des Bayernkurier Peter Hausmann. Seit 2014 hat sich Hausmann nicht mehr öffentlich zur CSU geäußert – bis er vor zwei Wochen seinen Blog reaktivierte. Warum er das getan hat und worum es der CSU-Führung seiner Ansicht nach wirklich geht, erklärt er im Interview mit detektor.fm-Moderatorin Anja Bolle.
Redaktion: Jan Philipp Wilhelm