Das Projekt „Stuttgart 21“ spaltet derzeit die gleichnamige Stadt. Auf der einen Seite stehen Oberbürgermeister Wolfgang Schuster, CDU-Ministerpräsident Stefan Mappus und die Deutsche Bahn – auf der anderen protestierende Bürger und die Grünen. Inzwischen werden die verschiedensten Vorwürfe laut: von Vetternwirtschaft bis hin zu frisierten Kostenrechnungen. Abseits der ganzen Kostenstreitereien geht es aber auch um den Umbau des denkmalgeschützten Stuttgarter Hauptbahnhofs.
Die Planungen für das Projekt „Stuttgart 21“ wurden bereits vor über 15 Jahren begonnen. Im Februar diesen Jahres war es dann so weit: die Bagger rückten an. Seitdem kommen Montag für Montag Gegner des Bauprojektes zu Demonstrationen zusammen – die 40. Montagsdemonstration findet heute statt. Sie hoffen darauf, den Bau noch stoppen zu können, oder wenigstens einen Kompromiss herbeizukämpfen: doch den sieht Wolfgang Drexler nicht mehr kommen. Der Vizepräsident des baden-württembergischen Landtags und Sprecher des Projekts „Stuttgart 21“ ist überzeugt: der Neubau wird kommen. Warum er so überzeugt ist, weshalb er auf der Seite der Gegner viel Falschinformation sieht und wieso es in seinen Augen keine Alternative zu dem Projekt gibt, erklärt er im Interview.
Wir suchen ständig den Dialog, so heißt ja auch die Bauzeitung. Nur: es gibt halt keine Möglichkeit des Kompromisses mehr. Sie können ja nicht nur einen halben Bahnhof bauen.“ (W. Drexler)