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Syrien | Geplante Luftangriffe gegen den IS

Plötzlich interessieren sich viele für Syrien

Der Bürgerkrieg in Syrien tobt seit vier Jahren. Bisher haben vor allem die USA militärisch eingegriffen, aber auch andere Länder wie Frankreich und Australien wollen sich an dem Kampf gegen den Islamischen Staat (IS) mit Luftangriffen beteiligen. Großbritannien hat bereits einen Drohnenangriff durchgeführt und plant bereits weitere. Aber warum kommt diese Unterstützung jetzt?

Kommt das Eingreifen der Großmächte zu spät?

Im Grunde sind sich die westlichen Länder einig: Der Islamische Staat (IS) muss gestoppt werden. Über das Vorgehen herscht allerdings Uneinigkeit. Großbritannien, Frankreich und Australien stellen sich an die Seite der USA. Sie wollen mit Flugeinsätzen das Problem lösen. Der aktuelle militärische Aktivismus kommt für viele Beobachter überraschend.

Ein Ende des Syrienkonfliktes oder zumindest eine Linderung müsste etwas anders aussehen und da hat man in der Vergangenheit ziemlich viele Gelegenheiten verpasst. – Daniel Gerlach, Chefredakteur beim Orient-Magazin Zenith

Angesichts des massiven Drucks der Öffentlichkeit und den wachsenden Flüchtlingsströmen, empfinden Frankreich und Großbritannien offenbar jetzt doch Druck zu handeln. Ist doch schon vor Monaten über eine gemeinsame Allianz gegen den IS-Terror gesprochen worden.

Die Rolle Russlands

Die USA engagieren sich schon länger militärisch im Kampf gegen den IS und sehen keine Zukunft von Syrien unter Präsident Assad. Wladimir Putin ist hingegen bekennender Assad-Unterstützer. Russland beliefert den syrischen Machthaber seit Jahren mit Waffen und soll nun auch eigene Truppen in Syrien stationiert haben. Über die Intentionen Putins wird momentan in der Öffentlichkeit heiß diskutiert.

Über den Druck und die Einflussnahme über die Situation in Syrien bleibt man gerade als isolierte Macht im Spiel in der Weltpolitik. Ich glaube darum geht es den Russen. – Daniel Gerlach, Chefredakteur beim Magazin Zenith

Viele Länder sehen das Engagement von Präsident Putin in Syrien kritisch. Nato-Mitglied Bulgarien zum Beispiel hat den Luftraum für Russland sperren lassen. Dadurch sollen militärische Versorgungsflüge verhindert werden. Darüber verärgert bekundet Russland es hätte sich bei diesen Flügen lediglich um humanitäre Hilfe für die Syrer gehandelt. Andere Länder stehen dem Verhalten Russlands offener gegenüber: Österreich und Spanien fordern laut Medienberichten einen Kurswechsel in der Syrienpolitik und wollen Russland in Verhandlungen einbeziehen.

Warum der Einsatz von Russland auch durchaus positiv gewertet werden kann, erklärt Zenith-Chefredakteur Daniel Gerlach im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Hendrik Kirchhof.

Daniel Gerlach - Chefredakteur bei "Zenith - der Zeitschrift für den Orient"

Chefredakteur bei „Zenith – der Zeitschrift für den Orient“
Ich find das legitim. Ich denke nur, dass Luftangriffe nicht die einzige Maßnahme sein können.Daniel Gerlach
Interview zum militärischen Eingreifen in Syrien mit Daniel Gerlach 07:27

Redaktion: Carina Fron

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