Syrische Rebellen ohne Perspektive?
Moderate syrische Rebellen werden seit 2013 von den USA unterstützt. Ein verdecktes CIA-Programm regelt die Ausbildung tausender Rebellen für den Kampf gegen das Regime von Baschar al-Assad. Sie werden dafür auch mit leichten Waffen ausgestattet.
Als Russland sich 2015 als Verbündeter des syrischen Regimes in den Konflikt einschaltet, sinkt der Einfluss der Rebellen deutlich. Seit die Kämpfer Ende letzten Jahres Aleppo verloren, haben moderate syrische Rebellen kaum noch Einfluss.
Syrische Rebellen sollten ein Gegengewicht zum Assad-Regime erhalten. Dadurch sicherten sich die USA auch politischen Einfluss in Syrien. Das Konzept ging aber nicht lange auf, weil das syrische Militär genau diese im Vergleich zum selbsternannten Islamischen Staat moderaten Kräfte stark bekämpft hat.
Ich denke, das war ein Teil der Strategie von Assad, mögliche Alternativen zu seinem Regime wirkungsvoll zu bekämpfen. Weil er weiß, dass der Westen nicht mit Extremisten von al-Nusra-Front oder dem Islamischen Staat arbeiten möchte. – Daniel Gerlach, Chefredakteur des Zenith-Magazins
Das Programm des CIA für syrische Rebellen hat allerdings nichts mit der militärischen Unterstützung aus dem Pentagon zu tun. Denn die US-Streitkräfte kämpfen offiziell gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS). In diesem Rahmen fliegt das Militär Luftangriffe.
Umstrittene Theorie
Ein Bericht der Washington Post schlussfolgert aus dem Ende des Programms eine Kooperation mit Russland. Denn die beiden Präsidenten Trump und Putin hatten im Rahmen des G20-Treffens in Hamburg Gespräche zu dem Thema geführt. Danach haben sie sich offiziell auf einen Waffenstillstand im Südwesten Syriens geeinigt. US-Regierungsbeamte weisen aber Spekulationen zurück, das Streichen der Unterstützung durch die CIA wäre Bedingung für den Waffenstillstand gewesen.
Die Washington Post wirft Trump vor, Assad die Kontrolle über Zentral- und Südsyrien zu überlassen. Die USA dürften dafür den IS weiter uneingeschränkt verfolgen. Solche konkreten Vereinbarungen bezeichnet Trump als „erfunden“.
Alternativloser Rückzug
Daniel Gerlach, Chefredakteur des Zenith-Magazin, bezeichnet das Ende des Programmes als „nur konsequent“. Wichtiger als die Rückeroberung von Territorium des Assad-Regimes sei für die USA aktuell die Bekämpfung des Islamischen Staates. Außerdem hat die US-Regierung keine politischen Alternativen zum Regime von Assad.
Warum die Unterstützung der Rebellen zu keinem Erfolg geführt hat, hat Daniel Gerlach vom Zenith-Magazin im Gespräch mit detektor.fm-Moderatorin Marie Landes erklärt.
Redaktion: Dorothea Günther