Es ist das erste offizielle Treffen zwischen Trump und Putin. Sie wollen heute in Helsinki über Abrüstungsfragen und den Syrienkonflikt verhandeln. Der Ort wurde aber nicht etwa (nur) aus pragmatischen Gründen gewählt. Nein, Helsinki als Treffpunkt von USA und dem Osten ist von historischer Bedeutung.
Helsinki: beliebter Ort für Gipfeltreffen
Helsinki ist schon länger ein beliebter Austragungsort für internationale Gipfel. Insbesondere für die amerikanisch-russischen Beziehungen. 1975 fand dort die Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE) statt.
Damals kamen hier nicht nur US-Präsident Gerald Ford und der sowjetische Staats- und Parteichef Leonid Breschnew zusammen. Auch noch mehr als 30 weitere Staatsoberhäupter wohnten dem Gipfel bei, um den Ost-West-Konflikt zu entschärfen.
Im Jahr 1990 tagten dort die Präsidenten George Bush und Michail Gorbatschow. Und 1997 ging es zwischen US-Präsident Bill Clinton und dem russische Staatschef Boris Jelzin um eine mögliche Osterweiterung der NATO. Helsinki als Verhandlungsort zwischen Ost und West hat also Tradition.
Finnland war den ganzen Kalten Krieg hindurch ein neutraler Staat mit einer 1.000 km langen Grenze zur damaligen Sowjetunion und hat diese Neutralität dann auch nach der Wende 1989 beibehalten. – Stefan Troebst, Professor für osteuropäische Kulturgeschichte
Helsinki als Vermittler
Finnland ist mittlerweile Profi im Vermitteln zwischen den ganz Großen. Welche Gründe das noch hat, darüber hat detektor.fm-Moderatorin Doris Hellpoldt mit Prof. Dr. Stefan Troebst gesprochen. Er ist stellvertretender Direktor des Leibniz-Instituts für Geschichte und Kultur des östlichen Europa (GWZO) an der Universität Leipzig.
Redaktion: Berit Ström