30 Jahre – Supergau in Tschernobyl
1986 kam es in Tschernobyl zum Super-GAU – zum größten anzunehmenden Unfall. Um weitere Strahlung zu verhindern, hat man das zerstörte Reaktorgebäude mit einer Betonhülle, dem sogenanneten Sarkophag, versiegelt. Fast 30 Jahre später bröckelt der Sarkophag vor sich hin, eigentlich war seine Lebensdauer nur auf 20 bis 30 Jahre ausgelegt.
Waldbrand bedroht Sperrzone
Aber die poröse Betonhülle ist nicht die einzige Gefahr. Gerade rückt ein Waldbrand bis auf 20 Kilometer an das ehemalige Kernkraftwerk heran. Vor allem die gespeicherte Strahlung in den Pflanzen und im Boden könnte dabei problematisch sein. Verbrennen diese, kann radioaktiver Rauch entstehen, warnt Greenpeace.
Für zweiten Sarkophag fehlt das Geld
Ein weiteres Problem stellt der Reaktor selbst dar. Nach dem Supergau hatte man ihn mit einer Betonhülle gesichert, um zu verhindern, dass weiter Strahlung austritt. Diese Betonhülle ist aber über die Jahre brüchig geworden und muss erneuert werden. Seit 1992 wird daher an einer zweiten Schutzhülle gearbeitet. Aber wie so oft fehlt das Geld. Zur Zeit findet daher eine Konferenz in London statt. Auf ihr sollen die fehlenden Mittel bereitgestellt werden, damit die Schutzhülle bis 2017 fertig gestellt werden kann.
Welche Gefahr von den Waldbränden um Tschernobyl ausgeht und wie es um den Bau der zweiten Schutzhülle steht, darüber hat detektor.fm-Moderatorin Maj Schweigler mit Verena Güllmann von der Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit gesprochen.
Wie die Gegend um Tschernobyl heute aussieht zeigt dieser eindrucksvolle Film von Danny Cooke.
Auch den Bau des zweiten Sarkophags kann man im Hintergrund sehen.
Redaktion: Pascal Anselmi