Was ist am Wochenende in den USA passiert?
Die Lage in den USA ist angespannt. Innerhalb von 24 Stunden soll es drei mutmaßliche Terroranschläge gegeben haben. Vorgestern hat es eine Explosion in einem Szeneviertel in New York gegeben. Dabei sind mindestens 29 Menschen verletzt worden. Wenige Stunden davor ist eine Rohrbombe in New Jersey explodiert und in einem Einkaufszentrum in St. Cloud hat ein Mann neun Menschen mit einem Messer angegriffen und verletzt. Der Täter wurde von der Polizei erschossen.
Drei terroristische Anschläge binnen 24 Stunden?
Während die IS-Terroristen die Messerattacke im Einkaufszentrum der Stadt St. Cloud als Tat eines ihrer „Soldaten“ bezeichnete, fehlt für die Explosionen in New Jersey und New York bisher jeder Hinweis auf einen terroristischen Akt. Eine Verbindung zwischen den drei Ereignissen lässt sich bislang nicht feststellen. Nach den Ereignissen am Wochenende wurden die Sicherheitsvorkehrungen an strategisch wichtigen Orten in anderen größeren US-Städten verstärkt.
Trump fordert mehr Härte
Sollte sich nun bestätigen, dass alle drei Vorfälle einen terroristischen Hintergrund haben, könnte das Donald Trump mal wieder in die Hände spielen. Am Wochenende forderte Trump bei einer Wahlkampfveranstaltung in Colorado eine härtere Politik gegen islamistische Terroristen. Trump wirft seiner Gegnerin Hillary Clinton und Barack Obama vor, dass beide im Kampf gegen den Terrorismus nicht hart genug durchgreifen würden.
Einfluss auf U.S-Wahlkampf
Das ist typisch Trump: Während die Ermittlungen zu den Motiven des Täters sowie die Untersuchungen zu den Explosionen noch laufen, weidet er die Ereignisse bereits für seine politischen Zwecke aus. Bereits in der Vergangenheit hat Trump Anschläge instrumentalisiert. Zum Beispiel warf er nach dem Anschlag von Orlando Clinton vor, sie wolle den Zuzug von Migranten aus dem Nahen Osten massiv ausweiten – und damit gleichsam eine neue Generation von Terroristen ins Land holen.
Clintons Werte bei Umfragen brechen nun regelrecht weg. Statistiken zufolge liegen nun Trumps Chancen, nächster US-Präsident zu werden bei 40 Prozent. Ende August lagen diese noch unter 20 Prozent.
Frau Clinton hat den richtigen Weg gewählt. Das ist aber in weiten Teilen der Bevölkerung nicht Ausdruck präsidialer Stärke. – Alexander Görlach, Politikwissenschaftler
Über die Auswirkungen der möglichen Terroranschläge in den USA auf den Präsidentschaftswahlkampf hat Maja Fiedler mit dem Theologen und Politikwissenschaftler Alexander Görlach gesprochen.