Für den US-Präsidentschaftskandidaten Bernie Sanders läuft es gerade ziemlich gut. Acht der neun letzten Vorwahlen hat er für sich entschieden. In Umfragen liegt er teilweise nur einen Prozentpunkt hinter Hillary Clinton. Zu Beginn des Wahlkampfs betrug der Abstand weit über 50 Prozentpunkte. Für Sanders bedeutet das nun: Er muss Clinton viele Delegierte abspenstig machen.
Beide kämpfen mit immer härteren Bandagen um die Kandidatur der Demokraten. So unvereinbar wie die beiden Kontrahenten erscheinen inzwischen auch ihre Anhänger. Selten polarisierten zwei demokratische Bewerber ihre Anhängerschaft so stark.
Für die Kandidaten im anderen Lager, bei den Republikanern, ist die Situation eine andere, aber das Ziel ein ähnliches: Donald Trump hat einen Lauf. Ted Cruz und John Kasich kommen irgendwie nicht recht ran. Cruz und Kasich haben sich nun sogar gegen Trump verbündet: und ziehen sich wechselseitig aus bestimmten Vorwahlen zurück, um dem jeweils anderen die eigenen Stimmen zuzuschustern.
Sanders vs. Clinton, Cruz & Kasich vs. Trump: Man hackt im eigenen Lager
Ob Demokraten oder Republikaner: Auf beiden Seiten lässt sich das gleiche Muster beobachten. Man hackt ins eigene Lager. Nicht nur zwischen Sanders und Clinton wird der Ton ruppiger.
Wie diese neue Phase des Wahlkampfes zu bewerten ist und was das für den Hauptwahlkampf im Herbst bedeuten kann, fragen wir Alexander Görlach. Er ist Politikwissenschaftler, zurzeit Gast-Forscher in Harvard und Mitglied in der Atlantik-Brücke.
Video: TV-Debatte vor den Vorwahlen im Bundesstaat New York
https://www.youtube.com/watch?v=jC155qJYKLc
„Über’n Teich“ – detektor.fm spricht über Amerika. Jeden Montag – auch im Podcast.
Welche Debatten bewegen die USA? Wer wirbelt den Wahlkampf auf? Und wo ticken „die Amis“ einfach anders als wir? Darüber sprechen wir jeden Montag – mit Alexander Görlach.