Er ist zurück. Der neue-alte Parteivorsitzende der UMP, Nicolas Sarkozy. Erst im November 2014 schaffte er sein Comeback in der größten Oppositionspartei Frankreichs. Zwei Jahre zuvor war er aus dem Präsidentenamt gewählt worden. Am Wochenende scharrt Sarkozy nun seine Anhänger auf einem Parteitag in Paris zusammen, um seiner „Union pour un mouvement populaire“ (auf deutsch: „Union für eine Volksbewegung“) neue Statuten und ein 120-köpfiges Führungsgremium, das sogenannte Politbüro, zu verpassen.
Online-Abstimmung über Namensänderung
Bis Freitag, 18 Uhr, können die 213.000 UMP-Mitglieder außerdem online darüber abstimmen, ob sie zukünftig „Les Républicains“ genannt werden möchten. Nicolas Sarkozy verspricht sich von diesem Schachzug verbesserte Chancen für die Präsidentschaftswahlen 2017. Der Name ist aber bereits heftig debattiert worden. Erst am Dienstag hatte ein Gericht im Eilverfahren eine Sammelklage von mehreren Organisationen sowie 143 Bürgern abgewiesen und den Weg für die Umbenennung frei gemacht. Grund der Aufregung: Alle Franzosen sehen sich durch ihre Staatsform als Republikaner (Stichwort „Fünfte Republik“ und Französische Revolution) und wollen das nicht den UMP-Anhängern vorbehalten.
Auch die FDP versucht es mit Rebranding
Hierzulande arbeitet die FDP, nachdem sie bei der letzten Bundestagswahl die Fünf-Prozent-Marke nicht knacken konnte und den Einzug ins Parlament verpasste, ebenfalls an einem neuen Image. Zusammen mit einer Berliner Werbeagentur wählte sie, neben dem bewährten Gelb und Blau, Magenta als neue Farbe. Außerdem wurde am Führungspersonal einiges geändert. So konnten die Liberalen bei den Landtagswahlen in Hamburg und Bremen mit Katja Suding und Lencke Steiner, zwei jungen Spitzenkandidatinnen, Achtungserfolge feiern. Zu einer Namensänderung, wie sie jetzt die UMP anstrebt, ist es allerdings noch nicht gekommen.
Was kann Sarkozys Partei mit einem neuen Namen erreichen? Und auf welche Marketing-Strategien kommt es allgemein an, damit sich Parteien einen frischen Anstrich verpassen können? Darüber hat detektor.fm-Moderator Alex Hertel mit dem Professor für Kommunikationsstrategie an der HAWK, Alexander Schimansky, gesprochen.
Redaktion: Friederike Zörner